Kim-Laura Rützler repräsentiert für ein Jahr den Schwäbischen Wald. Bei der Wahl in Murrhardt setzt sich die 25-Jährige gegen elf Mitbewerberinnen durch.

Holla die Waldfee: Mit ihrer grünen Blazerjacke fügte sich Kim-Laura Rützler schon in der Vorstellungsrunde harmonisch in die Riege der grüngewandeten Schwäbischen Waldfeen der vergangenen Jahre ein. „Ein bisschen Kalkül war dabei“, sagte sie nach ihrer Wahl zur neuen Waldfee mit einem Lächeln. Die 25-Jährige aus Oppenweiler punktete aber nicht nur mit modischem Chic, sondern auch mit Schlagfertigkeit und Charme. Nach einer Stichwahl gewann sie am Freitag in Murrhardt mit einer Stimme Vorsprung vor Michelle Fuchs, der Kandidatin aus Kaisersbach. Die Sanitäterin und Gruppenleiterin beim DRK Oppenweiler und Flügelhornistin beim Musikverein Reichenberg repräsentiert nun ein Jahr lang den Schwäbischen Wald und will mit ihrem Feenstaub nicht nur den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

Es dauerte bis Christoph Jäger, der Bürgermeister von Großerlach, grünen Rauch vermelden konnte: „Habemus Waldfee“. Denn erst nach der zweiten Wahlrunde stand fest, dass Kim-Laura Rützler von 1. Mai an die achte Waldfee sein wird. „Wir haben dreimal zählen müssen, denn es war knapp“, sagte Jäger, bevor er das Ergebnis bekannt gab.

Die Konkurrenz war groß, der Ausgang knapp

Zwölf Kandidatinnen, so viele wie noch nie, wollten Waldfee 2022 werden. „Bisher waren es immer so fünf bis sieben Bewerberinnen“, sagt Daniela Kories von der Stabstelle Wirtschaftsförderung und Tourismus im Landratsamt des Rems-Murr-Kreises, wo die Geschäftsstelle des Vereins Schwäbischer Wald Tourismus sitzt. Die Konkurrenz war groß, und die ehemaligen Waldfeen in der ersten Reihe schauten genau zu und hörten ebenso genau hin, wie sich die zwölf Anwärterinnen fürs zauberhafte Feenamt präsentierten, und was sie auf die Fragen von Leonie Treml, der amtierenden Waldfee, antworteten. Natürlich lieben alle zwölf Kandidatinnen den Schwäbischen Wald, schwärmten von dem „Abenteuerland“, dem „Paradies vor der Haustür“ oder der Landschaft „wie aus einem Märchenbuch“.

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Die Jury bestand aus Landrat Richard Sigel, der zugleich auch Vorsitzender des Vereins Schwäbischer Wald Tourismus ist, den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 19 Schwäbischen-Wald-Gemeinden von Alfdorf bis Wüstenrot sowie den früheren Waldfeen, die zusammen eine Stimme hatten. Sie alle hatten in der Festhalle in Murrhardt die Qual der Wahl. Etwa zwischen der passionierten Jägerin Lara Schär aus Mainhardt, der selbstbewussten und naturverbundenen gebürtigen Berlinerin Claudia Beyer, die froh ist, dem tristen Grau der Großstadt entflohen zu sein und jetzt in Murrhardt lebt, oder Diana Reinhardt aus Oberrot, die den Schwäbischen Wald dank ihres Opas lieben lernte.

Am liebsten wandert sie durch die Tobelschlucht

„Die Bewerberinnen waren durch die Bank sympathisch, empathisch und mit dem Herzen dabei“, sagte Christoph Jäger. Den besten Eindruck in der ersten Runde machten Michelle Fuchs, deren Lieblingsausflugsziele die Orchideenwiese in Allmersbach, der Mordklinge bei Oberneustetten und die Gallengrotte beim Ebnisee sind, und Kim-Laura Rützler, die gerne zur Burg Reichenberg, durch die Tobelschlucht oder auf dem Fuxi-Pfad wandert. Doch nur eine konnte Markenbotschafterin sein. Also stellte Leonie Treml, die coronabedingt seit 2019 im Feenamt ist, jeder der beiden die alles entscheidende Frage, nämlich warum ausgerechnet sie die richtige Waldfee sei. „Weil mir Grün steht“, sagte Kim-Laura Rützler prompt und hatte die Lacher – und am Ende auch eine Stimmer mehr – auf ihrer Seite. Am Sonntag, 1. Mai, wird sie nun als neue Schwäbische Waldfee auf dem Kinder-Natur-Erlebnis-Fest rund um die Auenwaldhalle in Auenwald Unterbrüden offiziell inthronisiert und danach ein Jahr lang ihren Feenstaub verstreuen.