Die Tourismusbranche leidet weiter unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Baden-Württembergs Tourismusminister Guido Wolf sieht keine schnelle Änderung der Lage für Gaststätten oder Hotels.

Ravensburg - Tourismusminister Guido Wolf (CDU) hat unmittelbar vor Ostern die Hoffnungen auf weitreichende Öffnungen in Gaststätten, Hotels und Touristikbetrieben gedämpft. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir zum Auftakt der wichtigen Frühjahrssaison an einem anderen Punkt stehen, als wir es jetzt tun - dass wir über konkrete Öffnungsperspektiven gesprochen hätten“, sagte der CDU-Politiker der „Schwäbischen Zeitung“ (Donnerstag). Die Verantwortlichen in der Tourismusbranche hätten es mehr als verdient.

 

Doch die rasant gestiegenen Infektionszahlen seien Grund zur Sorge. „So schwer es mir fällt, es wäre unseriös, jetzt unter diesen Bedingungen breite Öffnungen im Tourismusbereich in Aussicht zu stellen.“ Wolf betonte aber, es brauche Strategien für die kommenden Wochen: „Es ist wichtig, dass massenhafte Tests, Modellversuche und smarte Kontaktnachverfolgungen jetzt konzentriert angegangen und vorbereitet werden, damit wir die Zeit bis Pfingsten in den Blick nehmen können.“ Angesichts hoher Inzidenzwerte hatte das Haus von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) weiteren Modellversuchen analog zu jenem in der Stadt Tübingen zunächst eine Absage erteilt.

Der baden-württembergische Hotel- und Gaststätten Verband Dehoga begrüßte laut „Schwäbischer Zeitung“ regionale Initiativen, die sich mit einer verantwortungsvollen Öffnung der Gastronomie und touristischen Betriebe beschäftigen. Wichtig sei, dass die Öffnung längerfristig ist, sagte Verbandspressesprecher Daniel Ohl. „Wir wollen nicht gleich drei Wochen später wieder zumachen. Das würde den Schaden nur vergrößern. Die Lage ist sehr ernst“, sagte Ohl. Seit März letzten Jahres habe die Branche von 15,5 Milliarden Euro Umsatz gut 7 Milliarden verloren.