Werner Bader ist seit 100 Tagen Geschäftsführer beim Touristikverein Remstalroute. Dort, so sagt er, wird sich mit der Übernahme von Projekten der Gartenschau einiges verändern.

Remstalroute - Nein, den Wechsel habe ich bisher noch keine Sekunde lang bereut“, sagt Werner Bader ganz entspannt am 100. Tag seiner Amtszeit als neuer Geschäftsführer des Touristikvereins Remstalroute. Wobei der Unterschied zur bisherigen Tätigkeit als Geschäftsführer des Württembergischen Weinbauverbandes doch deutlich sei, betont der 52-jährige Stettener, der zuvor in Weinsberg vor allem mit Weinbaupolitik und der Interessenvertretung für die Weinmacher mit Ämtern und Behörden zu tun hatte. „Hier ist viel mehr Kreativität gefragt, da kann ich die Gestaltungstalente besser ausleben, die in mir schlummern.“ Und auch sonst habe der neue Job daheim im Remstal natürlich ganz praktische Vorteile: Anstatt morgens erst mal eine Stunde gen Weinsberg zu fahren, funktioniert die Anreise jetzt von Stetten in die Remstalrouten-Geschäftsstelle im Endersbacher Bahnhof – je nach Wetterlage auch mal mit dem Fahrrad – in kürzester Zeit.

 

„Potenzial ist genügend da“

In den ersten Wochen als Touristikmanager im heimischen Remstal habe er sich zunächst natürlich erst einmal einen Überblick verschafft über Problemstellungen und Mitglieder, über Stimmungen, Projekte, Ideen und über Visionen rund um den Tourismusverein. Mit dem großen Vorteil, dass er als Stettener im gesamten Umfeld und auch personell kein Neuland betreten habe, sondern sich hier ohnehin gut auskenne. „Potenzial ist genügend da“, sagt der neue Geschäftsführer zum Remstal als Fremdenverkehrsdestination. „Branding“ nennt er dabei das, was jetzt momentan im Marketing für die Weiterentwicklung einer Marke Remstal im Zentrum stehe – die sorgfältige Entwicklung eines zugkräftigen Markennamens.

Mit der Remstal-Gartenschau in diesem Jahr werde sich auch für die Remstalroute einiges ändern. Denn ein Gutteil der Dinge , die angestoßen und aufgebaut werden, solle danach unter Regie des Tourismusvereins weitergeführt und im Sinne der neu positionierten Tourismusregion Remstal weiterentwickelt werden. Dafür arbeite man bereits seit längerem in Gremien und Workshops am Konzept 2019 plus.

Fernwanderwege zusammen gelegt

Im Bereich der Projekte rücke – auch verbunden mit der Gartenschau – das Wandern nochmals ganz stark in den Fokus. Ein großer Schritt sei dabei die momentan in der Endphase befindliche Zusammenlegung der Fernwanderwege, des Remstalhöhenwegs der Remstalroute und des Remswegs des Schwäbischen Albvereins zum künftig gemeinsam betriebenen 216 Kilometer langen Remstalweg. Eine ordentliche Aufgabe, sagt Bader: „Bis zur Fertigstellung zum Start der Gartenschau am 10. Mai werden mehr als 2500 Schilder installiert.“ Auch mit in die Betreuung durch den Touristikverein fallen künftig die sechs zusätzlich kommunal entstehenden Qualitätswanderwege samt dem Gesamtmarketing für das Thema Wandern im Remstal. Hier seien unter anderem spezielle Wanderkarten im Maßstab 1 : 25 000 sowie eine umfassende Wanderbroschüre im Entstehen.

Radfahren ist ein weiterer touristischer Schwerpunkt, dem sich die Remstallobbyisten in weiter verstärktem Maße widmen wollen – mit ausführlichem Radführer zum für die Gartenschau durchgängig gestalteten Remstalradweg mit optimiertem Verlauf. Kanufahrten, Pauschalangebote, Außendarstellung des Remstal: zu tun gebe es genug, meint Werner Bader – „das ist mir recht, ich hab’ was gegen Langeweile.“

Der Verkehrsverein Remstalroute

Historie:
Entstanden ist der Touristikverein 1994 als Verkehrsverein Remstalroute unter anderem aus Ärger über die Routenführung der Württembergischen Weinstraße, die das Remstal weitgehend außen vor gelassen hatte. Als „Weinstraße“ konzipiert, legte man eine Straßenroute fest, die alle Kommunen erreichte. Aktionen wie der „Remstal-Teller“ oder der jährliche Weintreff in der alten Kelter in Fellbach sorgten für Aufmerksamkeit.

Zahlen:
In der heutigen Touristik- und Vermarktungsorganisation mit Geschäftsstelle im Endersbacher Bahnhof sind 19 Kommunen vertreten sowie insgesamt rund 240 Wengerter, Gastronomen oder an Remstalbelangen interessierte Einzelpersonen.