Prominenter Zuwachs in der Traditionsmannschaft des VfB Stuttgart: Am Samstag kickten Kevin Kuranyi und Thomas Hitzlsperger gemeinsam gegen die SG 07 Untertürkheim. Doch einer von den beiden kam bei den Fans deutlich besser an.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Stuttgart - Als Kevin Kuranyi und Thomas Hitzlsperger um 17.45 Uhr, kurz vor der Halbzeitpause, den Sportplatz der SG 07 Untertürkheim (SGU) betreten, bildet sich sofort ein riesiger Pulk um die beiden ehemaligen Stars des VfB Stuttgart. „Ein Autogramm bitte!“, ruft ein dunkelblonder Junge im weiß-roten Trikot. „Kannst du auf meinem Trikot unterschreiben Kuranyi?“, fragt eine junge Frau. Doch vor allem werden unzählige Selfies geschossen. Jeder will ein Foto mit den beiden, die am Samstag gemeinsam im Team der VfB-Traditionself spielten.

 

„Froh, wieder zurück in Stuttgart zu sein“

Da Kuranyi und Hitzlsperger zuvor noch bei den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Rehawelt des VfB waren, spielten sie erst ab der zweiten Halbzeit mit. Und ab der 45. Minute änderte sich das Spiel dann auch um 180 Grad. Hatte die SGU anfangs sogar mit 1:0 geführt und stand es bis zur Halbzeit noch 2:2, rissen Kuranyi und Hitzlsperger das Ruder so um, dass am Ende ein 11:4 für die Traditionsmannschaft herauskam.

Zwei Tore davon schoss Kuranyi. „Das war ein gutes Spiel, es hat Spaß gemacht“, sagte der 35-jährige, der bis Mai 2016 noch als Stürmer bei der TSG 1899 Hoffenheim gekickt hatte. Unterfordert sei er nicht gewesen – allein schon deshalb, weil er davor noch 90 Minuten lang bei den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Rehawelt gekickt habe. Angesprochen auf seine Rückkehr nach Stuttgart, meinte er: „Ich war elf Jahre weg und bin froh, wieder mehr Zeit mit meiner Familie, meinen Kindern und Freunden zu verbringen.“

Bei den Fans ist Kuranyi beliebter

Thomas Hitzlsperger, der seit Freitag auch Mitglied des VfB-Präsidiums ist, sagte nach dem Spiel: „Das hat sehr viel Spaß gemacht – allein durch die tolle Atmosphäre hier.“ Dass deutlich mehr Fans ein Autogramm oder Selfie von seinem Kollegen Kuranyi als von ihm wollten, schien den 35-Jährigen nicht zu stören – oder er ließ es sich schlicht nicht anmerken.

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Das Spiel zwischen den ehemaligen VfB-Stars und der SGU war auch ein Art offizielles Einweihungsspiel. Denn in den vergangenen Monaten musste der Kunstrasenplatz des Untertürkheimer Vereins wiederhergestellt werden: Im Herbst 2016 hatte sich im Rahmen von Bauarbeiten für Stuttgart 21 unterhalb des Platzes ein Wassereinbruch ereignet. Die Deutsche Bahn riss daraufhin den Kunstrasen auf und dichtete die Tunnelröhre neu ab – was dazu führte, dass ein Dreivierteljahr lang auf dem Platz nicht gespielt werden konnte.