Wegen der offenen Pächterfrage war das bei Wanderern beliebte Harpprechtshaus bei Schopfloch längere Zeit geschlossen. An diesem Samstag wird nun die Wiedereröffnung der Herberge und des Lokals gefeiert.

Lenningen - Ein Dornröschenschlaf war es zwar nicht, aber die sieben Monate währende Schließung des Wanderheims auf der Schopflocher Alb war gleichwohl eine herbe Zeit für hungrige, durstige und müde Wandersleut’ und Sportsfreunde diverser Disziplinen. Doch vom kommenden Samstag, 26. Oktober, an, hat die Not ein Ende: Unter der Regie des neuen Pächter-Tandems Manuel Rothfuß (28) und Peter Misof (52) möchte das weithin bekannte Haus der Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins (DAV) den Faden der Gastlichkeit und der Hüttenromantik wieder aufgreifen.

 

In einer Pressemitteilung des DAV zum Neustart heißt es, dass die Pächter „Erfahrungen als Gastwirt und in der Event-Gastronomie mitbringen und einen Schwerpunkt auf saisonale Produkte und regionale Gerichte legen möchten“. Manuel Rothfuß sammelte seine gastronomischen Erfahrungen ganz in der Nähe, nämlich auf dem elterlichen Hofgut Reußenstein, wo der ausgebildete Landwirt und Agrartechniker etliche Jahre die dortige Gaststätte leitete. Dem passionierten Bäcker kommt der Backofen im Harpprechthaus entgegen, dort will er für frisches Brot und Kuchen sorgen.

Der „Wildsaugrill“ ist in der Augsburger Gegend bekannt

Peter Misof stammt aus Langerringen bei Augsburg, ist Diplombetriebswirt und kennt sich speziell in der „Event-Gastronomie“ aus. So sollen er und sein „Wildsaugrill“ in der Augsburger Gegend vor allem von Privat- und Firmenfesten sowie von Mittelaltermärkten her bekannt sein. Die Wildsau ist auch ein Stichwort für ein weiteres Faible, das die „Neuen“ im Harpprechthaus verbindet, nämlich die Jägerei. Und somit dürfte sich neben Klassikern wie Zwiebelrostbraten künftig auch verstärkt auf der Speisekarte finden, was Wald und Feld in der näheren Umgebung so alles zu bieten haben.

Die kulinarische Vorgabe der DAV-Schwabensektion liest sich jedenfalls so: „Gekocht wird gutbürgerlich, saisonal und natürlich schwäbisch!“ Angesprochen dürften sich dabei natürlich sowohl Vegetarier als auch Veganer fühlen, heißt es weiter. Und damit auch die landsmannschaftliche Fahne hochgehalten wird, sei es für die Sektion wichtig gewesen, „dass die neuen Pächter die schwäbische Mentalität kennen und sich ihre Vorstellungen mit denen des Vereins bei Natur- und Umweltthemen decken“. Peter Misof bringt seine Maxime auf diesen Nenner: „Es soll im Harpprechthaus wieder sehr gemütlich und heimelig werden.“

Die neue Küche hat mehr als 100 000 Euro gekostet

In den letzten Tagen vor der Wiedereröffnung sind die beiden Hüttenwirte noch voll damit beschäftigt, ihrem künftigen Domizil den letzten Schliff zu verpassen. Glanzstück unter den jüngsten Errungenschaften ist ein neue Küche, deren Kosten der stellvertretende Sektionsgeschäftsführer Andreas Wörner auf mehr als 100 000 Euro beziffert; ihr dürfte am Samstag eine erste Bewährungsprobe bevorstehen.

Weiter gilt es, noch den einen oder anderen neuen Akzent in den Gaststuben zu setzen. Dass das Harpprechthaus gefehlt hat, zeigt sich laut Sektions-Pressesprecherin Nina Ahrens an den Buchungen, die bereits jetzt vorliegen und teils bis ins neue Jahr hineinreichen.

Das Eröffnungswochenende

Zur Wiedereröffnung des Hauses an diesem Samstag um 11 Uhr ist jedermann eingeladen. Eine Waldweihnacht ist in Vorbereitung, fest eingeplant sind im kommenden Jahr 2020 als Novum Falknertage vom 1. bis 3. Mai und vom 17. bis 19. Juli. Dazu wird die Bielriet-Falknerei aus dem Hohenlohischen mit 15 bis 20 Greifen vor Ort sein. Sportlich ambitionierte Gäste können sich auf die in Kürze erwartete Zertifizierung des Wanderheims als „Bike-und-Bett-Betrieb“ und die beabsichtigte Installation einer E-Ladestation für Bikes freuen.