Sie wollen Ihre Tränensäcke loswerden? Nicht immer ist dafür eine Operation notwendig. Wir klären über die Ursachen von Tränensäcken auf und stellen wirksame Hausmittel vor.

Katrin Jokic

Fast jeder Mensch hat irgendwann einmal mit ihnen zu kämpfen: Tränensäcke. Während der eine sie immer hat, treten sie bei anderen nur ab und zu auf. Ebenso unterscheidet sich unser Empfinden darüber, ob die Schwellungen unter den Augen nun störend sind oder nicht. Für manche Menschen steht jedoch fest: Sie wollen die Tränensäcke loswerden. Oft gelingt das schon mit einfachen Tipps und Hausmitteln.

 

Erklärung und Ursachen: Was sind Tränensäcke?

Obwohl der Name es suggeriert, haben Tränensäcke nicht viel mit Tränen zu tun. Tatsächlich hat jeder Mensch Tränensäcke. Sie befinden sich in einem Knochenkanal seitlich der Nase und sind normalerweise nicht sichtbar. Sie dienen dazu, überflüssige Tränenflüssigkeit abzutransportieren und somit auch Schmutz, Bakterien oder andere Fremdkörper zu entfernen.

Durch verschiedene Ursachen können die Tränensäcke anschwellen oder anderweitig sichtbar werden.

Eine Ursache ist das Alter. Im Alter erschlafft das Bindegewebe unter dem Auge, wodurch die Tränensäcke absinken und sichtbar werden, quasi „herunterhängen“. So entwickelt beinahe jeder im hohen Alter eine Neigung zu Tränensäcken. Wann und ob das Bindegewebe erschlafft, hängt zum Teil von der individuellen Veranlagung ab.

Eine weitere Ursache für geschwollene Tränensäcke ist eine Störung im Lymphfluss. Wenn Flüssigkeit nicht mehr richtig abtransportiert werden kann, sammelt sie sich im Tränensack. Dadurch entsteht die unliebsame Schwellung unter dem Auge.

Doch manchmal liegen die Ursachen auch ganz einfach am Lebensstil. Wenn Sie nur gelegentlich mit Tränensäcken zu kämpfen haben, dann ist das die wahrscheinlichste Ursache.

So können zu wenig Flüssigkeit, zu wenig Schlaf, viel Stress, eine ungesunde Ernährung sowie Alkohol und Nikotin Tränensäcke begünstigen.

Tränensäcke: Hausmittel und Tipps, um die Schwellungen loszuwerden

Wenn Sie immer wieder unter Tränensäcken leiden, nehmen Sie Ihren Lebensstil unter die Lupe. So manche Veränderung wird nicht nur Ihren Augen zugutekommen, sondern Ihrem gesamten Körper und Wohlbefinden.

#01 – Kühlen und Durchblutung anregen

Um schnell und effektiv gegen Tränensäcke vorzugehen, hilft es, die Augenpartie zu kühlen und so die Durchblutung anzuregen. Besonders beliebt dafür sind kühle Teebeutel. Lassen Sie dafür einfach 2 Beutel Schwarztee für etwa 10 Minuten in kaltem Wasser ziehen. Anschließend drücken Sie die Teebeutel aus und legen sich diese für eine Viertelstunde auf die geschlossenen Augenlider. Schwarz- und Grüntee eignen sich dafür besonders, weil sie Koffein enthalten und somit belebend wirken.

Sie können zum Kühlen aber auch spezielle Gel-Packs verwenden oder gekühlte Teelöffel, die Sie am Vorabend in den Gefrierschrank gelegt haben.

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#02 – Augen entspannen

Heutzutage strengen wir unsere Augen oft den ganzen Tag lang an, indem wir auf Displays und Bildschirme schauen – sowohl bei der Arbeit als auch in der Freizeit. Gönnen Sie Ihren Augen deswegen auch mal Ruhe, um die lästigen Tränensäcke loszuwerden. Machen Sie in der Pause einen Spaziergang durch die Natur oder schauen Sie zumindest regelmäßig aus dem Fenster. Achten Sie auf eine gute Beleuchtung Ihres Arbeitsplatzes und tauschen Sie ggf. die Kontaktlinsen mal gegen die Brille.

Lesen Sie dazu: 10 Tipps, um die Augen zu schonen

#03 – Augen mit Feuchtigkeit versorgen

Um Tränensäcke langfristig loszuwerden, hilft es, die empfindliche Haut unter dem Auge mit Cremes und Salben mit Feuchtigkeit zu versorgen. Achten Sie unbedingt darauf, nur spezielle Augencremes zu verwenden, um die Augen nicht zu reizen. Generell gilt, kosmetische Produkte und „Wundermittel“ kritisch zu hinterfragen. Eine einfache, feuchtigkeitsspendende Augencreme ist in der Regel ausreichend, um die Augenpartie zu pflegen. Als besonders effektiv gelten Cremes und Salben mit Urea (Harnstoff). Diese können Sie auch ganz einfach online kaufen (ANZEIGE).

# 04 – Viel Wasser trinken

Zwar sammelt sich in den Tränensäcken Flüssigkeit – aber deswegen weniger Wasser zu trinken wäre der falsche Schluss. Achten Sie darauf, im Alltag mindestens 1,5 Liter zu trinken. In erster Linie sollten Sie dabei auf Wasser und ungesüßten Tee zurückgreifen. So bleibt Ihr Stoffwechsel aktiv und wichtige Nährstoffe werden transportiert.

Lesen Sie dazu: Mehr trinken – 12 praktische Tipps für den Alltag

#05 – Stress vermeiden

Ein Tipp, der schnell gegeben, aber oft nur schwer umzusetzen ist. Wichtige Projekte im Job, Kinderbetreuung zu Hause und dann auch noch der Haushalt – Stress vermeiden klingt einfacher als es ist. Doch Stress bringt unseren Körper aus dem Gleichgewicht und das merken wir auch beim Blick in den Spiegel, wenn wir die Tränensäcke unter unseren Augen sehen. In unserem Artikel finden Sie 21 Dinge, die bei Stress helfen.

#06 – Auf ausreichend Schlaf achten

Zu wenig Schlag bedeutet Stress für unseren Körper – und den gilt es zu vermeiden. Nach einer durchwachten Nacht sind Tränensäcke quasi vorprogrammiert. Doch auch ohne Party & Co bekommen viele Menschen nicht genug Schlaf. Achten Sie deswegen beispielsweise darauf, vor dem Zubettgehen genügend Ruhe zu finden. Falls Ihnen das Einschlafen schwerfällt, haben wir in unserem Ratgeber 29 Tipps zusammengefasst, um besser einzuschlafen.

#07 – Gesunde, salzarme Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist die Basis für viele Prozesse in unserem Körper. Insbesondere Salz kann dabei den Flüssigkeitshaushalt stören. Wenn Sie Tränensäcke loswerden möchten, sollten Sie also darauf achten, nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen. Die Grundregeln einer gesunden Ernährung haben wir Ihnen in einem eigenen Ratgeber zusammengefasst.

#08 – Auf Alkohol und Nikotin verzichten

Nicht ohne Grund blicken wir oft nach einer durchfeierten Nacht auf geschwollene Tränensäcke. Denn Alkohol und Nikotin haben Einfluss auf unseren Stoffwechsel, auf unseren Flüssigkeitshaushalt und auf den Transport von wichtigen Nährstoffen. Wenn Sie regelmäßig zu Tränensäcken neigen, reduzieren Sie Alkohol und Nikotin im Alltag. Weil das oft nicht einfach ist, haben wir Tipps zusammengefasst, die Ihnen helfen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Muss man mit Tränensäcken zum Arzt?

Normalerweise sind Tränensäcke kein Grund zur Sorge.

Wenn die Schwellungen unter dem Auge jedoch sehr plötzlich ohne Anlass auftreten und sich nicht mehr zurückbilden, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Auch wenn zusätzlich Schwellungen in anderen Bereichen des Körpers auftreten, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.

Es gibt jedoch die Möglichkeit, (manche) Tränensäcke operativ oder mit kleinen Eingriffen entfernen zu lassen. Dies kommt in der Regel infrage, wenn Ihr Lymphfluss gestört ist und die Tränensäcke dauerhaft geschwollen sind. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem Hausarzt darüber.