Für zwölf Millionen Euro wechselt Santiago Ascacibar vom VfB Stuttgart zu Hertha BSC. Auf den Transfer des 22-Jährigen könnte schon bald der nächste Abschied eines Argentiniers folgen.

Stuttgart - Das erste Häkchen auf seiner Aufgabenliste für 2020 hat Sven Mislintat bereits am Neujahrstag setzen können. Bis zum Mittwochabend klärte der Sportdirektor des VfB Stuttgart mit seinem Verhandlungspartner Michael Preetz von Hertha BSC die letzten Vertragsdetails – dann war der Transfer von Santiago Ascacibar (22), der sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet hatte, endgültig perfekt. Der VfB erhält für den Argentinier die geforderte Ablöse von zwölf Millionen Euro, die sich durch erfolgsabhängige Zuschläge um weitere zwei Millionen erhöhen könnte.

 

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Für sieben Millionen Euro war Ascacibar im Sommer 2017 aus seiner argentinischen Heimat zum VfB gekommen und hatte bereits nach dem Abstieg in die zweite Liga im vergangenen Sommer mit einem Wechsel geliebäugelt. Damals lehnten die Stuttgarter mehrere konkrete Anfragen ab. Jedoch: „Wir hatten zu Saisonbeginn mit ihm vereinbart, dass wir bei einem entsprechenden Angebot nach der Vorrunde gesprächsbereit sein werden“, sagt Mislintat: „Nachdem Hertha ein solches Angebot abgegeben hat und Santi signalisiert hat, dass er nach Berlin wechseln möchte, haben wir eine für alle Beteiligten gute Lösung gefunden.“

Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann ist ein Fan von Santiago Ascacibar

Ascacibar gilt als Wunschspieler von Hertha-Coach Jürgen Klinsmann, der vor allem die Aggressivität des zweimaligen Nationalspielers schätzt. Während der kleine Blondschopf beim VfB unter dem inzwischen entlassenen Trainer Tim Walter vorwiegend auf der Achter-Position eingesetzt wurde, ist er in Berlin für seinen Lieblingsposten als Sechser im zentralen defensiven Mittelfeld vorgesehen.

Bereits an diesem Donnerstag reist Ascacibar mit seinem neuen Club ins Wintertrainingslager nach Florida – und wird von den besten Wünschen seines Ex-Clubs begleitet: „Er hat immer mit vollem Einsatz und großer Leidenschaft das VfB-Trikot getragen“, sagt Mislintat. Ascacibar selbst erklärt: „Es waren zweieinhalb tolle Jahre beim VfB. Ich habe mich in Stuttgart sehr wohlgefühlt und viele freundliche Leute kennengelernt. Ich danke den VfB-Fans, die uns immer super unterstützt haben. Ich wünsche dem Verein und den Fans alles Gute für die Zukunft!“

Beim Stuttgarter Zweitligisten steht damit nach dem kurz vor Weihnachten vollzogenen Wechsel des Linksverteidigers Emiliano Insua (30) zum US-Club LA Galaxy der zweite Abschied eines Argentiniers fest. Der letzte dürfte es nicht bleiben.

Die drei Langzeitverletzten des VfB stehen bald wieder zur Verfügung

Da die Langzeitverletzten Sasa Kalajdzic (22), Marcin Kaminski (27) und Luca Mack (19) in naher Zukunft wieder einsatzbereit sind, will Sven Mislintat den Kader weiter verkleinern – und hat dabei auch die beiden noch verbliebenen Gauchos im Blick.

Im Falle des Nachwuchsmanns Mateo Klimowicz (19), der es bei den Profis erst zu drei (Kurz-)Einsätzen gebracht hat, kommt ein Ausleihgeschäft in Betracht; mit dem Verkauf von Nicolas Gonzalez (21) könnte der VfB noch einmal Kasse machen. Als Nationalspieler steht der Angreifer im Fokus des internationalen Transfermarkts. Wie Ascacibar will auch er der zweiten Liga möglichst schnell wieder entkommen, um seine Chancen in der „Albiceleste“ nicht zu gefährden. Wohl auch deshalb postete Gonzalez seine Neujahrsgrüße in den sozialen Netzwerken nicht im VfB-, sondern im argentinischen Nationaltrikot.