Große Trauer in der Stuttgarter Wilhelma: Bei einer medizinischen Behandlung ist Giraffenbulle Hanck ums Leben gekommen. Nach einem Kreislaufversagen hörte sein Herz auf zu schlagen.

Stuttgart - Die Stuttgarter Wilhelma trauert um ihren Giraffenbullen Hanck. Das Tier sei bei einer medizinischen Behandlung an Kreislaufversagen gestorben, teilte die Wilhelma am Mittwoch mit. „Die Narkose einer Giraffe ist die heikelste, die es in der Tierwelt gibt“, wird Tobias Knauf-Witzens, der Veterinär des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart, in einer Mitteilung zitiert.

 

Bekannt wegen ihrer langen Beinen und des noch längeren Halses, sei es gerade diese extreme Körperform, die für Giraffen während ihres ganzen Lebens eine Herausforderung darstelle. „Bei einem Bullen wie Hanck muss das große und zirka zwölf Kilo schwere Hochleistungsherz das Blut von Huf bis Kopf beständig über einen Höhenunterschied von fünf Metern pumpen“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Narkose war „unaufschiebbar“

Giraffenbulle Hanck kam im Jahr 2000 in Rotterdam auf die Welt, zwei Jahre später ging es in die Wilhelma nach Stuttgart. Dort zeugte er sieben Mal Nachwuchs und trug damit zum Erhalt der Netzgiraffen bei. Er erfreute sich laut Wilhelma dem Anschein nach guter Gesundheit – doch seine Hufe bereiteten Sorgen, weil die Klauen im Alter von 21 Jahren ungleichmäßig wuchsen.

„Dadurch kam es zu einer Fehlstellung des Hufgelenks“, erklärt Knauf-Witzens. „Ohne Korrektur wäre die Folge eine chronische Arthrose. Das Tier bekäme Schmerzen, würde lahmen und wäre auf Dauer nicht mehr lebensfähig.“ Die medizinische Behandlung sei in seinem Fall „unaufschiebbar“ gewesen.

Eine Obduktion soll nun zeigen, ob der Giraffenbulle bis auf Alterserscheinungen gesund war oder versteckte Leiden dazu beigetragen haben könnten, dass sein Kreislauf versagt hat. Nach Angaben der Wilhelma ist eine Lebenserwartung von 25 Jahren für Giraffen normal.