Vor dem Berliner Schlosspark Theater kondolieren die Fans des verstorbenen Schauspielers und Entertainers. Dort sollte am Samstag ein Stück mit Bach in der Hauptrolle Premiere feiern.

Berlin - An der Straßenecke vor dem Berliner Schlosspark Theater in Steglitz hängt ein buntes Banner. Es kündigt vorbeilaufenden Passanten die Premiere des Märchens „Der kleine König Dezember“ am Samstag mit Schauspieler Dirk Bach in der Titelrolle an. Doch die wird es nicht geben - der 51-Jährige war am Montagnachmittag leblos in einem Appartement in Berlin-Lichterfelde aufgefunden worden. Er starb nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft „wahrscheinlich an Herzversagen“.

 

Am Eingangsportal des Theaters stehen Grablichter und Blumensträuße vor einer Vitrine, in der eine schwarzumrandete Mitteilung hängt: „Dem Schlosspark Theater obliegt die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, dass Dirk Bach für uns völlig unerwartet verstorben ist.“ Agnez Guba-Mews zündet eine Kerze an, stellt sie zu den Blumen und bekreuzigt sich. „Ich kann das noch nicht glauben“, sagt die Mitarbeiterin des Theaters sichtlich erschüttert. Erst am vergangenen Sonntag hatte sie den Schauspieler im Haus getroffen und ihn um ein Foto gebeten: „Ich habe gefragt: Dirk? Und er hat geantwortet: Ja, ich bin’s.“ Sie öffnet ihre Tasche und kramt eine leicht verschwommene Aufnahme hervor. Sie und Bach tragen die gleiche Farbe. Er einen pinkfarbenen Schal, sie einen Pullover im gleichen Ton. „Keine 24 Stunden später war er tot“, fügt sie hinzu.

„Er war einfach ein Publikumsmagnet“

Die Theaterleute stehen unter Schock. „Es läuft alles unter einer großen grauen Wolke ab“, sagt der Sprecher des Theaters, Harald Lachnit, am Dienstag vor Journalisten. Nun sei es an Intendant Dieter Hallervorden und Regisseur Lorenz Christian Köhler zu entscheiden, wie es weitergeht. Die ersten neun Termine seien abgesagt, doch ab Ende Oktober wolle das Ensemble das Stück spielen. Es werde jedoch verdammt schwer werden, einen Ersatz zu finden, räumt Lachnit ein. „Es gibt keinen zweiten Dirk Bach.“ Die beiden Hauptdarsteller - Bach und Matthias Freihof - hätten sich gut ergänzt. „Es hat alles gepasst“, fügte der Sprecher hinzu.

Das unverwechselbare fröhliche Showtalent ist es, was den Fans in Erinnerung an Dirk Bach einfällt. „Er war einfach ein Publikumsmagnet“, bekräftigt Michael Zaehle. Seit fast 20 Jahren verfolgt der Mahlower die Sendungen des Kölner Komödianten, am liebsten mochte er die „Schillerstraße“, erzählt er. Jetzt bedankt er sich mit einer Trauerkarte und einem Blumenstrauß. „Er war zwei Jahre jünger als ich“, sagt er und schüttelt fassungslos den Kopf. Das Fernsehen werde nun all die alten Sendungen wiederholen, vermutet er und sagt: „Die werde ich mir auf alle Fälle ansehen.“