Wegen der Hitze der vergangenen Wochen ist der Bach im Ramsbachtal bei Stuttgart-Schönberg nun ausgetrocknet. Die Stadt warnt insgesamt wegen den Auswirkungen der Witterung.

Schönberg - Im unteren Ramsbachtal hinter Schönberg, ungefähr 200 Meter hinter den Tennisplätzen, steht ein Schild mit einer blauen Überschrift am Ramsbach: „Wieder ein natürlicher Grund zum Fließen.“ Darunter in Schwarz: „Für einen Abwasserkanal wäre der frühere Verbau des Ramsbaches ja vielleicht geeignet gewesen. Aber doch nicht für ein Bächlein, das atmen und fließen möchte!“ Aber trotz der Renaturierung mit Entfernung von Beton und Steinverbau vor einigen Jahren fließt der Bach derzeit eben nicht. Er ist ausgetrocknet. Spaziergänger sehen kein Wasser mehr, sondern lediglich vom Grün eingerahmte Steine in der Sonne. „Durch die Aufweitung des Baches haben auch nach Starkregen ankommende Wassermengen reichlich Platz zum abfließen“, so schließt der Text auf dem Schild der Stadt Stuttgart. Aber geregnet hat es in den vergangenen Wochen wenig, und fließen tut rein gar nichts.

 

Die Stadt hat keine Handhabe, etwas daran zu ändern

„Der Ramsbach führt derzeit kein Wasser“, bestätigt Martin Thronberens, ein Sprecher der Stadt Stuttgart. „Grund ist die anhaltend trockene Witterung der letzten Wochen, mit hohen Temperaturen und fehlendem Niederschlag. Leider haben wir keine Handlungsmöglichkeiten, um die Situation zu ändern.“

Bereits Ende Juli verlautbarte die Stadt unter der Überschrift „Stuttgarter Bäche bei anhaltender Trockenheit gestresst“, dass in den Stuttgarter Bächen in den vergangenen Jahren immer wieder Phasen mit Niedrigwasser festgestellt worden seien: „Sobald das Amt für Umweltschutz kritische Wasserstände für Tiere und Pflanzen registriert, werden verstärkte Kontrollen der Wasserbehörde gegen unerlaubte Wasserentnahmen durchgeführt.“ Das Grundprinzip ist bekannt: „Bei anhaltender trockener Witterung sinken die Pegelstände der Stuttgarter Bäche erheblich.“

Die Wälder seien stark betroffen

Am Mittwoch teilte die Stadt Stuttgart mit, dass die Stuttgarter Wälder stark von Hitze und Trockenheit betroffen seien: „Die Hitze und die Trockenheit der vergangenen zwei Jahre sowie die aktuelle Wettersituation setzen den Stuttgarter Wäldern in bislang nicht bekanntem Maße zu.“ Der Amtsleiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, Volker Schirner, wird mit der Aussage zitiert: „Besonders auf Kuppenlagen und an Südhängen leiden unsere Waldbäume unter der starken Trockenheit. Hinzu kommt, dass Trockenschäden an den Bäumen häufig zu Pilzbefall führen. Oft verlieren die Bäume dann ihre Standsicherheit.“ Buchen und Eschen seien besonders betroffen. Weil der in Mitleidenschaft gezogene Wald auch Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit habe, reagiere das Amt mit verstärkten Maßnahmen: „An kritischen Standorten werden abgestorbene Äste abgesägt oder auch Bäume aus Gründen der Verkehrssicherheit entnommen.“