Nach dem Burkini-Schwimmen folgt der nächste Streich des Backnanger Partei-Ablegers: Die Gruppe schlägt vor, die Stadt Backnang solle Winnenden kaufen. Was der Winnender OB Holzwarth darauf entgegnet, lesen Sie hier.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Backnang - Inspiriert vom Grönland-Flop des US-Präsidenten Donald Trump hat der Backnanger Ortsverein der Satire-Partei der Stadtverwaltung Winnenden ein Angebot gemacht. Da sich Die Partei zum Ziel gesetzt habe, „Backnang wieder groß zu machen“, wolle man Winnenden kaufen. „Winnenden ist derzeit ja quasi das Grönland des Rems-Murr-Kreises“, heißt es in einer Mitteilung der Satiriker.

 

„Keine Sorge, wir sind sehr reich“

Der Deal, so die Satiriker, würde Backnang um 75 Prozent vergrößern. „Die Eingliederung würde für Winnenden einen Aufstieg vom Zipfelbachdorf zur Murrmetropole bedeuten.“ Immerhin, so die Gruppe, bekäme Winnenden durch die Eingemeindung „Zugang zu den großen Häfen wie Marbach, Duisburg und Rotterdam“ und in Winnenden ansässige Firmen wie Kärcher die Möglichkeit, ihre Produkte außerhalb der Ortsgrenze vertreiben zu können. Die Satiriker wollen die Stadt zudem in „Groß-Schelmenholz“ umbenennen und sie mit einer Statue des Partei-Gründers Martin Sonneborn verschönern.

Der Brief des Partei-Ortsvereinsvorsitzenden Marco Schlich schließt mit den Worten: „Wir freuen uns auf Ihre positive Rückmeldung und bitten Sie, uns Ihre Preisvorstellungen zu übermitteln (keine Sorge, wir sind sehr reich).“

Das sagt der Winnender OB zum Kaufangebot

Der Winnender Oberbürgermeister hat das Angebot humorvoll aufgenommen und bereits reagiert. Seine Preisvorstellung: Für jeden Winnender Bürger eine Million Euro – macht also rund 27,5 Milliarden, separat verpackt für jeden Winnender. Außerdem sei die Bedingung, die Stimmenzahl der Winnender künftig doppelt zählen zu lassen – und noch im Jahr 2019 über den Sitz der Verwaltung, das Stadtoberhaupt und den Gemeinderat neu zu entscheiden.

Für den Fall, dass Backnang diese „maßvolle Preisvorstellung“ nicht zahlen wolle, erinnert Holzwarth an ein Ereignis aus dem Jahr 1235: „Damals hat der Winnender Stadtherr Heinrich von Neuffen die Stadt Backnang in Teilen sehr hart behandelt“ [und niedergebrannt, Anm. d. Red.]. Da daran niemandem gelegen sein könne, freue sich Holzwarth bereits auf die „neue, gemeinsame Stadt“. Eine Reaktion aus Backnang lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.