Der Zweite der Landesliga 1 tritt nach zwei Siegen in der Relegation um den Aufstieg in die Verbandsliga nun am Sonntag zum Finale an.

Ditzingen - Schafft der Fußball-Landesligist TSV Heimerdingen erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Verbandsliga? Oder gelingt es dem VfL Nagold, den Abstieg aus der Verbandsliga Württemberg noch einmal abzuwenden? Die Entscheidung wird an diesem Sonntag um 15 Uhr im finalen Relegationsspiel getroffen: auf dem neutralen Rasenplatz des SV Bondorf.

 

TSV Heimerdingen2. der Landesliga, Staffel 1 Holger Ludwig, Trainer des TSV Heimerdingen, sieht seine Mannschaft „nicht unbedingt in der Favoritenrolle“. Die Verbandsliga habe er verfolgt, und auch den Weg des VfL Nagold auf den zwölften Tabellenplatz. „Das war unglücklich, denn Nagold hat viele knappe Ergebnisse abgeliefert und jede Menge Unentschieden“, sagt Ludwig, der am Sonntag ein schweres Spiel erwartet. Zumal der TSV Heimerdingen schon zwei Kräfte zehrende Relegationsspiele bestritten hat. Gegen den SV Bonlanden landete der TSV einen 3:0-Sieg, gegen den VfB Friedrichshafen einen 2:1-Erfolg. „Das hat natürlich Spuren bei der Mannschaft hinterlassen, man merkt, dass so langsam die Kräfte schwinden“, sagt Holger Ludwig.

Einen Vorteil gegenüber den ausgeruhten Nagoldern sieht Ludwig dennoch. „Wir haben unseren Rhythmus gehalten und können auch befreit in die Partie gehen, weil das, was wir bislang in dieser Saison geleistet haben, schon einmalig ist.“ Und mit dieser Einstellung will der TSV Heimerdingen die einzigartige Chance, in die Verbandsliga Aufzusteigen, nutzen. Verzichten muss der Coach auf Ismail Sancaktaroglu, der im Urlaub ist. VfL Nagold 12. der Verbandsliga Nagolds Trainer Armin Redzepagic will nichts dem Zufall überlassen, wenn seine Mannschaft am Sonntag gegen den TSV Heimerdingen antritt. „Das Team hat sich gut vorbereitet, allerdings fiel das geplante Testspiel gegen den Landesligisten Gechingen aus“, sagt der Coach. Sein Stellvertreter hat währenddessen den TSV Heimerdingen im ersten Relegationsspiel gegen den SV Bonlanden in Leinfelden-Echterdingen unter die Lupe genommen. Und auch beim zweiten Heimerdinger Sieg gegen den VfB Friedrichshafen in Baindt war ein Nagolder Beobachter vor Ort. Redzepagic hat diese beiden Partien gemeinsam mit der Mannschaft genau studiert und weiß, was ihn in Bondorf erwartet. „Die Kugel läuft beim Gegner, und vor allem sind sie vorne und auf den Außenpositionen gut besetzt“, sagt der VfL-Coach, der sich auf Grund einiger Verletzungssorgen mit seinem Team durch die Verbandsliga-Saison geschlängelt hat. „Eigentlich haben wir da unten nichts zu suchen gehabt.“ Seine Mannschaft habe den Klassenerhalt aber nicht erst beim finalen 1:1 in Rutesheim verpasst. Gleich nach dem Aufstieg in die Verbandsliga fielen drei wichtige Leistungsträger auf Grund von Vereinswechsel oder Verletzung weg. Zudem haben die vielen Unentschieden, insgesamt 15, eine bessere Platzierung gekostet. Verloren hat der Tabellenzwölfte unterm Strich nur acht Partien – der viertbeste Wert der Liga – aber auch nur sieben gewonnen. Die Tatsache, dass der VfL Nagold in den vergangenen Jahren stets eine Fahrstuhlmannschaft war, begründet Armin Rezepagic auch mit der Vereinspolitik. „Wir wollen keine teuren Spieler kaufen, sondern bauen auf die eigene Jugend.“