Der TSV Heimerdingen schließt die reguläre Saison als Tabellenzweiter ab.

Ditzingen - Der TSV Heimerdingen hat die erfolgreichste Saison seiner bisherigen Vereinsgeschichte erlebt. Mit seiner offensiven Spielweise will der Landesliga-Aufsteiger auch in der Verbandsliga bestehen. Ausgangslage In der ersten Saison unter dem neuen Cheftrainer Holger Ludwig landete der TSV in der vergangenen Runde bereits auf einem beachtlichen vierten Tabellenplatz. Von den Stammspielern verließ nur Norman Röcker den Club (zu seinem Heimatverein GSV Höpfigheim). Neu dazu stießen Mohran Hussein (NAFI Stuttgart), Steffen Widmaier vom TSV Benningen sowie zwei A-Jugendliche. Saisonstart Wie schon im Vorjahr startete der TSV äußerst mäßig in die Runde. Aus den ersten drei Saisonspielen holte die Elf nur einen Punkt, nach sieben Saisonspielen standen gerade einmal vier Zähler auf dem Konto, was zum Sturz auf den vorletzten Tabellenplatz führte. „In unserem ersten Saisonspiel in Crailsheim sind wir bereits in der ersten Minute mit 0:1 hinten gelegen, das war natürlich kein gutes Zeichen“, sagt Coach Ludwig rückblickend. Zwar holte sein Team beim Tabellendritten noch ein 1:1, doch auch in den folgenden Partien führten Unkonzentriertheiten in der Defensive zu frühen Gegentoren, während im Angriff fahrlässig mit den Chancen umgegangen wurde. Doch abgesehen von zwei Ausrutschern (2:5 bei der TSG Öhringen und 3:5 gegen den TV Pflugfelden) attestiert Ludwig seinem Team auch in den ersten Saisonspielen grundsätzlich eine gute Leistung. Siegesserie Zwischen dem achten und dem 17. Spieltag feierten die Heimerdinger zehn Siege in Folge und schossen sich mit dieser Erfolgsserie an die Tabellenspitze und zur Herbstmeisterschaft. Höhepunkte waren ein 4:1 gegen den Tabellenvierten SF Schwäbisch Hall, was die erste Niederlage für den Aufstiegsfavoriten darstellte, und ein 7:3 beim späteren Meister SV Fellbach. Nach diesem Freitagabendspiel stand der TSV erstmals an der Tabellenspitze. „Das hat uns einen zusätzlichen Schub gegeben“, meint Ludwig. Rückrunde In der Rückrunde lieferte sich der TSV mit dem SV Fellbach einen spannenden Kampf um den Platz an der Sonne. Am drittletzten Spieltag hätte der TSV mit einem Sieg im direkten Duell Rang eins übernehmen können, musste aber in der 90. Minute den unglücklichen und unverdienten 2:2-Ausgleich hinnehmen. „Daran hatte das Team zu knabbern“, räumt Trainer Ludwig ein. Die Folge war ein 2:3 am vorletzten Spieltag beim TSV Pfedelbach, womit der SV Fellbach am vorletzten Spieltag Meister wurde. Relegation In der Relegation musste der TSV dreimal quasi „auswärts“ antreten. Die Gegner SV Bonlanden (in Leinfelden), der VfB Friedrichshafen (in Baindt) und der VfL Nagold (in Bondorf) spielten in der Nachbarschaft. Dennoch fühlten sich die Partien für den TSV nicht so an. „Zu jedem Spiel sind zwei Fan-Busse gefahren. Wir hatten eine fantastische Unterstützung, es hat sich jeweils wie ein Heimspiel angefühlt“, sagt Holger Ludwig, der es geschafft hatte, sein Team auf den Punkt topfit zu bekommen. Die Mannschaft sei mit viel Vorfreude in die Begegnungen gegangen. Die starke erste Halbzeit beim 3:0 gegen Bonlanden wirkte als Motivationsspritze. Auch gegen Friedrichshafen (2:1) und Nagold (4:2) war der TSV über 90 Minuten gesehen jeweils das bessere Team.

 

Führungsspieler Aus einer Mannschaft mit einer guten Mischung aus Jung und Alt ragte Michele Ancona heraus. Der Stürmer war mit 19 Saisontreffern nicht nur die Nummer vier der Torjägerliste, sondern erzielte auch fünf der zehn Treffer des TSV in den Relegationsspielen. Kapitän Daniel Riffert wurde während der Vorrunde aus dem defensiven Mittelfeld in die Abwehr-Viererkette zurückgezogen und konnte so das Spiel aus der Abwehr heraus noch besser aufbauen. Eine starke Saison spielten aber auch beispielsweise Torhüter Lukas Emmrich, Jan Pribyl im defensiven Mittelfeld, Piero Stampete auf der Außenbahn und Pascal Dos Santos Coelho, der mit 15 Treffern achtbester Landesliga-Torjäger war. Einer der Aufsteiger war Steffen Widmaier, der sich in der Rückrunde in die Stammelf gespielt hat. Abschied eines Urgesteins: Nach zwölf Spielzeiten im Trikot des TSV Heimerdingen beendet Stürmer Murat Öztürk seine Laufbahn. Während seiner Aktivenzeit hat er bei keinem anderen Verein gespielt – eine absolute Seltenheit im Profi- und Amateurbereich. Wie wichtig er für die Mannschaft war, zeigte er unter anderem beim 1:0-Führungstreffer in der Relegation gegen den SV Bonlanden. Perspektive Mit Ludwigs Lehrerkollegen Marc Bitzer kommt vom FC 07 Albstadt ein verbandsligaerfahrener Akteur zum TSV, der in diesem Jahr schon mehrfach mittrainiert hat. Von der SKV Rutesheim stoßen mit Alexander Grau und Rückkehrer Dima Lubenskiy zwei weitere Spieler mit Erfahrung aus der sechsthöchsten Spielklasse zum TSV. Wissam Aoudi (NAFI Stuttgart/Defensive), Nikola Prkacin (TSV Münchingen A-Jugend/Sturm) und Matthias Kolb (eigene A-Jugend/Mittelfeld) sind Ergänzungen für alle Mannschaftsteile.