Die abstiegsbedrohten Bundesliga-Basketballer der Walter Tigers Tübingen warten weiter auf den Befreiungsschlag. Das Derby gegen Ulm verlor die Mannschaft nach einer schwachen ersten Hälfte am Ende knapp mit 77:81.

Tübingen - Ein skurriles Bild bietet sich nach dem Spielende: Gerade einmal 14 junge Tübinger Anhänger trommeln noch in ihrem Fanblock, während vor der Halle mehrere Hundert Ulmer Anhänger den Bus ihres Teams belagern. Mit Sprechchören und Bengalos feiern sie den Derbysieg in der Basketball-Bundesliga. Für die Walter Tigers Tübingen fühlt sich die 77:81-(23:46-)Niederlage gegen Ratiopharm Ulm in der Paul-Horn-Arena dagegen an wie eine Auswärtsniederlage. „Es war ein großes Derby mit einer großartigen Atmosphäre. Beide Fanlager haben ihr Bestes gegeben. Es war sicher die beste Stimmung, die wir bisher hatten“, sagte der Tübinger Trainer Igor Perovic.

 

Etwa tausend Ulmer hatten die mit 3132 Zuschauern ausverkaufte Tübinger Arena in ein Spatzennest verwandelt. Sie gaben den Ton auf den Rängen an – und das ausgerechnet im wichtigsten Spiel des Jahres für die Tübinger Fans. Doch es kam noch schlimmer, denn auf dem Parkett bot sich ein ähnliches Bild. Auch dort dominierten die Gäste nach Belieben und erspielten sich zur Pause einen souveränen 23-Punkte-Vorsprung – es roch nach einer bitteren Klatsche für die Hausherren. „Wir waren am Anfang übermotiviert. In der Halbzeit haben wir dann deutliche Worte gefunden: wir wollten kämpfen bis zum Umfallen“, sagte der Routinier Nils Mittmann.

Die Konzentration verloren

Gesagt, getan, und so drehten die Walter Tigers in den zweiten Hälfte auf und kamen zwei Minuten vor dem Ende sogar zum Ausgleich zum 73:73. Doch wie schon in den jüngsten Heimspielen gegen München und Bamberg verloren die Tübinger in der hitzigen Schlussphase die Konzentration und somit auch die Punkte.

Durch diese Niederlage warten die Tübinger nicht nur seit mehr als drei Jahren auf einen Sieg gegen Ulm, sondern nun auch fast fünf Monate auf einen Heimsieg. Doch die Leistungssteigerung in den letzten Spielen ist unübersehbar, das weiß auch der Manager Robert Wintermantel: „Es macht mich wütend, dass wir nicht einmal ein bisschen Glück haben. Aber ich bin mir sicher: die Siege werden kommen.“ Nächsten Sonntag steht für die Fans und die Mannschaft ein echtes Auswärtsspiel auf dem Programm – in Bonn.