Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss spricht im Interview über seine Beziehung zum VfB Stuttgart, zur Mercedes-Benz-Arena und warum der VfB vor einer positiven Zukunft steht.

Stuttgart - Wolff-Christoph Fuss gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Fußball-Kommentatoren im deutschen Fernsehen. Aufgewachsen ist der heute 40-Jährige in Nürtingen im Kreis Esslingen (wie übrigens auch der Entertainer Harald Schmidt) und hat dort auch seine Liebe zum Fußball entdeckt.

 

Ehe am Wochenende das Finale in der 2. Bundesliga für 2016 ansteht und die letzten Spiel in der 1. Liga eingeleutet werden, haben wir uns mit Wolff-Christoph Fuss über seine Beziehung zu Stuttgart, dem VfB und einen sportlichen Ausblick für das Jahr 2017 unterhalten.

Sein nächster Besuch in Stuttgart, so viel steht fest, steht im Rahmen seiner Lesereise am 17. Januar in den Innenstadtkinos an. Die Stuttgarter Nachrichten begleiten die Veranstaltung als Medienpartner.

Wolff-Christoph Fuss, Sie sind in Nürtingen aufgewachsen und zur Schule gegangen, haben am Fuße der Schwäbischen Alb Ihr Abitur gemacht. Sind Sie noch häufiger in der Gegend?
Seit der VfB abgestiegen ist, nicht mehr ganz so oft. Aber schon noch zwei bis dreimal im Jahr. Meine Mutter wohnt noch in Kirchheim unter Teck.
Gibt es dementsprechend auch noch Verbindungen zum VfB Stuttgart?
Natürlich! Ich bin mit dem VfB und dem Neckarstadion aufgewachsen. Der VfB war mein Tor zur Bundesliga. Alles, was ich über Bundesligafußball weiß, habe ich im Grunde im Neckarstadion gelernt. Wir sind 1982 in die Gegend gezogen, ich habe also eine erfolgreiche Zeit des VfB erlebt mit der Meisterschaft um das Team von Helmut Benthaus. In dieser Zeit war ich auch oft im Neckarstadion. Allerdings bin und war ich nie ein eingefleischter VfB-Fan, wie es viele Freunde von damals waren.
Dennoch scheint es so, als verbinde Sie Vieles mit dem Stadion und der Stadt.
Absolut. Als ich zum Beispiel 2006 im Rahmen der WM aus der Arena in Stuttgart kommentiert habe, war das ein tolles Gefühl. Da wurde mir so richtig bewusst, dass mein Berufstraum in Erfüllung gegangen ist.
Also hat Sie der Abstieg des VfB im vergangenen Sommer auch persönlich berührt?
In jedem Fall. Zum einen, weil es schade ist, dass ich nicht mehr so häufig in der Region bin. Zum anderen, weil der VfB einfach in die Bundesliga gehört.
Wie haben Sie den Abstieg erlebt?
Im Nachhinein muss man sagen, dass der Abstieg sicher unnötig war. Mit diesem Kader musste man nicht absteigen. Dennoch hatte sich diese Entwicklung in den Jahren zuvor angedeutet. Und wenn man nicht gerade der HSV ist, dann erwischt es einen eben mal. Heute glaube ich, dass der VfB vom Abstieg profitieren kann. Man hat sich in den vergangenen Monaten interessant und zukunftsorientiert aufgestellt. Mit Jan Schindelmeiser und Hannes Wolf, den ich zuletzt beim Pokalspiel in Gladbach kennenlernen durfte. Das war keine Entscheidung von der Stange, das war durchaus kreativ und mutig. Deshalb glaube ich: Der Aufstieg kommt! Der VfB spielt viel Schönes, auch wenn, wie zuletzt gegen Hannover 96, noch nicht alles funktioniert. Im Klub ist man insgesamt enger zusammengerückt und geduldiger und weitsichtiger geworden.