Der TVB Stuttgart hat sich in der Handball-Bundesliga ein sattes Neun-Punkte-Polster auf einen Nicht-Abstiegsplatz erarbeitet. Ausruhen will sich das Team von Trainer Jürgen Schweikardt darauf im neuen Jahr nicht.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - So eine Handballpartie am 26. Dezember hat durchaus ihre Vorteile. Da kann man was gegen den Weihnachtsspeck tun. Nicht nur die Spieler auf dem Feld, auch die Zuschauer – zumindest wenn sie so aus den Sitzen gerissen werden, wie die 6211 Besucher in der ausverkauften Porsche-Arena am Mittwochmittag beim 31:30(14:10)-Sieg desTVB Stuttgartgegen den VfL Gummersbach. „Es war wichtig, dass wir die zwei Punkte geholt haben – egal wie“, sagte anschließend Spielmacher Michael Schweikardt. Der zu einer Schlüsselfigur wurde. Nach einer scheinbar sicheren 15:10-Führung sah er nach 33 Minuten die Rote Karte, als er den VfL-Torhüter Matthias Puhle bei einem Siebenmeter unglücklich am Kopf getroffen hatte – und Stuttgart ein Problem mehr. Denn nach Michael Kraus (Handbruch) und Lukas von Deschwanden (Nackenprobleme) fiel somit der dritte und letzte etatmäßige Spielmacher aus.

 

Gummersbach führt plötzlich 20:17

Die bis dahin enttäuschenden Gäste nutzten die Gunst der Stunde und führten Mitte der zweiten Hälfte plötzlich 20:17. „Bei uns herrschte wohl das Gefühl, alles läuft gut“, sagte nach der nervenaufreibenden Partie TVB-Trainer Jürgen Schweikardt. Das Spiel drohte zu kippen, doch dann bewies der TVB Moral. Ersatz-Spielmacher Max Häfner übernahm ebenso Verantwortung wie Robert Markotic, der am Ende zwei wichtige Tore warf. Doch über allen thronte – neben Torwart Johannes Bitter (20 Paraden) – ein überragender Dominik Weiß (zehn Tore), der mit seinen 2,10 Metern nicht klein zu kriegen war, „obwohl wir die Abwehraktionen gegen ihn die letzten Tage trainiert haben“, wie Gäste-Coach Denis Bahtijarevic betonte.

Neun-Punkte-Polster nach hinten

So stehen nun 15 Zähler (und ein Neun-Punkte-Polster auf einen Abstiegsplatz) auf dem Konto, die beste Bilanz zur Winterpause seit dem Aufstieg vor vier Jahren. „Nach der Pause wollen wir dann eine ähnliche oder vielleicht sogar noch bessere Rückserie hinlegen“, betonte Kreisläufer Manuel Späth – und verabschiedet sich bis 14. Januar in den (wohlverdienten) Weihnachtsurlaub.