Handball-Bundesligist TVB Stuttgart konnte sich beim 25:23-Sieg gegen den TBV Lemgo vor allem bei seinem Torwart bedanken. „Vielleicht haben wir das Spiel heute einfach auch gegen Jogi Bitter verloren“, sagte Lemgos Trainer Florian Kehrmann treffend. Die Zeichen, dass Bitter bleibt, stehen gut.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Es hat am Donnerstagabend eine Weile gedauert, bis die WM-Euphorie auch auf die Zuschauer in Stuttgart übergesprungen war. Doch als der junge Sascha Pfattheicher (4 Tore) nach einem tollen Pass von Torwart Johannes Bitter zur 17:12-Führung (37.) getroffen hatte, waren die 2183 Zuschauer in der fast ausverkauften Scharrena endgültig aus dem Häuschen. Der Sieg in der Handball-Bundesliga gegen den TBV Lemgo Lippe schien unter Dach und Fach zu sein. War er aber nicht.

 

Die ersatzgeschwächten Gäste gaben nie auf und kamen in der Schlussphase bis auf 21:22 (55.) heran. Der TVB musste vier Minuten mit zwei Mann in Unterzahl überstehen, verlor Tobias Schimmelbauer noch durch die dritte Zeitstrafe und zitterte plötzlich um die Punkte bis es 25:23 (14:11) hieß. „Einigen ging schon etwas die Luft aus“, sagte Stuttgarts bester Werfer David Schmidt (6 Tore), „aber am Ende haben wir uns mit der richtigen Einstellung belohnt.“

Bitter mit 20 Paraden

Und genau die wollte Trainer Jürgen Schweikardt nach dem katastrophalen Auftritt vor einer Woche in Hannover sehen. „Wenn wir nicht gewonnen hätten, wären wir schwierigen Zeiten entgegen gegangen“, sagte der Coach zufrieden. Sein Team startete furios und ging mit 8:3 in Führung, der Ausfall des Ungarn Donat Bartok auf Lemgoer Seite wegen einer Roten Karte spielte dem TVB zusätzlich in die Karten. „Vielleicht haben wir das Spiel heute einfach auch gegen Jogi Bitter verloren“, sagte am Ende Lemgos Trainer Florian Kehrmann treffend. Stuttgarts Schlussmann war mit 20 Paraden maßgeblich am Sieg gegen die zuletzt sieben Spiele ungeschlagenen Gäste beteiligt. „Wir haben richtig aggressiv gedeckt und das hilft dann auch dem Torhüter“, sagte Bitter. Jetzt fehlt nur noch die erneute Vertragsunterschrift des Ex-Weltmeisters von 2007 zum Glück beim TVB. Die Zeichen stehen gut. „Ich fühle mich hier wohl“, sagte Bitter einmal mehr.