Handball-Bundesligist TVB Stuttgart startet am Freitag beim Marktplatzturnier gegen den VfL Gummerbach. Abseits des Feldes will Geschäftsführer Sven Franzen das Einzugsgebiet des Vereins vergrößern.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Das Trainingslager in Südtirol steckt den Handballern des TVB Stuttgart noch in den Knochen, doch an diesem Wochenende wartet schon das traditionelle Marktplatzturnier in Esslingen. Der Aufgalopp dazu erfolgt bereits an diesem Freitagabend (20 Uhr, Weilheim) gegen den Bundesliga-Konkurrenten VfL Gummersbach – mit dem sich der Verein sportlich auf Augenhöhe sieht im Kampf um den Klassenverbleib. Eine interessante Standortbestimmung also. Seine Premier abseits des Feldes gibt dabei der neue Geschäftsführer für Finanzen Sven Franzen, der in einem kurzen Interview Rede und Antwort steht.

 

Neuer Mann an Bord

Herr Franzen, was hat Sie – als noch aktiven Amateur-Fußballer – gereizt, in den Handballsport zu gehen?

Meine Mutter ist Handballerin, von daher bin ich mit diesem Sport aufgewachsen und er war immer die Nummer zwei hinter Fußball vom Interesse her. Natürlich schwebt Fußball über allem, aber im Handball herrscht so viel Emotionalität und auch Potenzial, da kann ich mit einem externen Blick und etwas Kreativität vielleicht noch Felder auftun, die aufgrund von vorhandenen Strukturen bisher nicht beleuchtet wurden. Sponsoring entwickelt sich ständig weiter, von daher freue ich mich auf eine spannende Aufgabe.

Wie wollen Sie den TVB noch populärer machen?

Da muss ich mir zunächst ein paar Heimspiele genauer anschauen, um mir einen Überblick zu verschaffen, wo das Potenzial vielleicht nicht ausgeschöpft ist. Natürlich soll der TVB eine regionale Größe bleiben, aber wir wollen unser Einzugsgebiet, auch für Sponsoren, behutsam erweitern, ohne das bestehende Sponsorengefüge durcheinander zu bringen.

Der TVB hat mit der Scharrena (2250 Plätze) und der Porsche-Arena (6200 Plätze) gleich zwei Hallen zur Verfügung. Chance oder Risiko?

Ich sehe das als Chance. Welcher Verein kann schon von sich behaupten, dass er zwei Hallen zur Verfügung hat. Natürlich muss man berücksichtigen, was Spieltage und Paarungen hergeben und darf auch nicht vergessen, dass in einer kleinen Halle, voll gefüllt, eine Riesenstimmung aufkommt. Also müssen wir schauen, dass wir in beiden Spielstätten einen optimalen Auftritt hinlegen – auf dem Feld und daneben.

Abhängigkeit vom Sport

Der TV-Sender Sky hat die umstrittenen Sonntagtermine um 12.30 Uhr auf den Nachmittag verschoben – eine vernünftige Entscheidung?

Das kann ich ehrlich gesagt so nicht bewerten, da ich die Konstellation mit „Sky“ persönlich nicht genau kenne. Es war mit Sicherheit eine strategische Entscheidung, die ihre Berechtigung hat.

Sie sind in erster Linie für die Finanzen zuständig. Welche Rolle spielen dabei die sportlichen Ergebnisse?

Natürlich ist es leichter, Sponsoren zu generieren, wenn die Ergebnisse stimmen. Das ist überall gleich, ob in der Wirtschaft oder in einem Verein: Je besser es auf dem Platz funktioniert, desto besser lässt sich ein Produkt verkaufen und das schlägt sich dann auch auf die Finanzen nieder.

Anmerkung: Sven Franzen, 31, ist seit 1. Juli TVB-Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen, Vertrieb und Event. Er ist zudem Abwehrspieler beim Verbandsligisten SV Breuningsweiler.