Am Freitag lässt Handball-Bundestrainer Christian Prokop die Katze aus dem Sack: Wer darf mit zur EM im Januar? Torwart Bitter vom TVB Stuttgart bekommt vorab viel Lob.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Die Spannung steigt. Am Freitag will Handball-Bundestrainer Christian Prokop das Geheimnis lüften und verkünden, wer aus dem vorläufigen 28-Mann-Kader für die Europameisterschaft im Januar gestrichen wird. Ein Spieler fehlt schon mal gezwungenermaßen aus. Für weiteres Kopfzerbrechen beim Coach sorgte am Mittwoch die Nachricht vom Ausfall Fabian Wiedes. Der Rückraumspieler von den Füchsen Berlin muss sich Ende des Jahres einer Schulter-Operation unterziehen und dann für unbestimmte Zeit pausieren.„Der Eingriff ist unumgänglich“, sagte DHB-Vizepräsident und Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. Wiede ist nach Spielmacher Martin Strobel (Balingen) sowie dem Berliner Simon Ernst und dem Lemgoer Tim Suton (beide Kreuzbandriss) die vierte Stammkraft im Rückraum, die dem DHB-Team beim Turnier in Norwegen, Österreich und Schweden (9. bis 26. Januar) nicht zur Verfügung steht, was nebenbei die Chancen des Göppingers Tim Kneule erhöhen dürfte.

 

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Ganz anders sieht die Situation bei den Torhütern aus, einer nicht minder wichtigen Position im Handball. Da hat Prokop quasi die Qual der Wahl – bei der offensichtlich Johannes Bitter vom TVB Stuttgart eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Auf die Frage, ob es einen Dreikampf zwischen zwischen Andreas Wolff, Silvio Heinevetter und Dario Quenstedt um die zwei Turnierplätze gibt, sagte Prokop: „Jogi Bitter spielt eine Rolle und ist nicht nur eine Backup-Nominierung, auf keinen Fall“, so Prokop. Bitter bringe „konstant starke Leistungen in Stuttgart. Zudem ist er ein Spieler mit einer gewissen Aura und großer Erfahrung. Er ist ein ernst zu nehmender Kandidat.“ Nach Informationen unsere Zeitung kann sich der inzwischen 37-Jährige jedenfalls berechtigte Hoffnung auf eine Nominierung machen. Was nicht nur eine persönliche Auszeichnung für Bitter, sondern auch ganz allgemein für den TVB Stuttgart wäre.

Der hat ja noch zwei andere Eisen im Feuer des vorläufigen Kaders: Zum einen Linkshänder David Schmidt, der am vergangen Wochenende gegen den THW Kiel allerdings wegen einer Wadenblessur pausieren musste, und auch noch den Linksaußen Patrick Zieker, der seit Wochen konstante Leitungen abliefert und sich quasi einen Konkurrenzkampf mit dem Göppinger Marcel Schiller auf dieser Position als Nummer zwei liefert – hinter Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen), der zum kleinen Kreis von etwas zehn gesetzten Spielern bei Prokop zählt. Der hat sich bei Gensheimer bereits in einem andern Punkt festgelegt. „Ein klares Ja“, sagt er zur Frage, wer bei der EM Kapitän sein wird. „Er hat sich als verlängerter Arm auf dem Spielfeld bewährt“, sagt Prokop.

Am Freitagvormittag also wird Prokop die Katze aus dem Sack lassen, die Stuttgarter und Göppinger Kandidaten zumindest können das Ergebnis in Ruhe verarbeiten, weil beide Clubs erst wieder am 26. Dezember im Einsatz sind. Der eine oder andere vielleicht mit einem persönlichen Weihnachtsgeschenk.