Der vom Abstieg bedrohte Handball-Bundesligist TVB Stuttgart verliert gegen den TSV Hannover-Burgdorf sein Heimspiel mit 26:33. Es ist die zehnte Niederlage nacheinander.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Klappe zu, die zehnte. Die Zahl der Niederlagen nacheinander des TVB Stuttgart hat nun den zweistelligen Bereich erreicht – und nimmt in der Handball-Bundesliga somit immer prekärere Züge an, auch wenn das 26:33 (13:15) gegen den neuen Tabellenzweiten TSV Hannover-Burgdorf für sich betrachtet kein Beinbruch ist. Im Gegensatz zu den vergangenen sechs Spielen, als die Mannschaft nie mehr als 24 Treffer erzielt hatte, gab es sogar eine Steigerung im Angriff. „Vom Auftreten her kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, sagte der Trainer Markus Baur, und der Geschäftsführer Jürgen Schweikardt ergänzte: „Im Angriff haben wir mehr Druck entwickelt als zuletzt in Nettelstedt.“

 

Aus dem Rückraum kommt zu wenig

Der resultierte aber vor allem aus einem guten Kreisläuferspiel, das in fünf Treffern von Manuel Späth und zwei von Simon Baumgarten mündete. Im Rückraum herrschte dagegen zunächst Fehlanzeige – abgesehen von Marian Orlowski (6 Tore). Dominik Weiß fand praktisch gar nicht statt, Neuzugang Robert Markotic fehlt noch etwas die Bindung und wohl auch die körperliche Frische und Michael Kraus (5/3) leistete sich einfach zu viele Fehlwürfe, um der Mannschaft die nötige Sicherheit zu geben. Das wurde nach der Pause dann besser, der TVB verkürzte auf 14:15 in der 44. Minute und nochmals auf 20:21, so dass sich unter den 2151 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Scharrena eine gewisse Hoffnung breit machte. Aber nicht allzu lange. „Als es etwas enger wurde, hat man die Qualität des Gegners gesehen“, musste Baur zugeben. Und zwar vor allem in Form des Spielmachers Morten Olsen (7), der viermal in Folge mit einfachen Würfen traf. „Er hat eine herausragende Leistung gezeigt“, zollte auch Hannovers spanischer Trainer Carlos Ortega Lob, nachdem seine Mannschaft auf 27:22 davongezogen war. Das Spiel war gelaufen. Da nutzte auf Stuttgarter Seite auch die Einwechslung von Torhüter Johannes Bitter nichts mehr, nachdem Jonas Maier (elf Paraden) zunächst ordentlich gehalten hat. An ihm jedenfalls durfte die zehnte Niederlage nacheinander nicht festgemacht werden. Dennoch braucht der TVB in den weiteren Spielen auch einen starken Bitter als Rückhalt, um die nötigen Punkte zum Klassenverbleib zu holen.

Noch zwei weitere Verletzte

Zumal der Mannschaft das Verletzungspech treu blieb. Im Abschlusstraining zog sich Finn Kretschmer eine Mittelhandverletzung zu und fällt sicher vier Wochen aus, nach zehn Minuten fehlte dann auch Abwehrspezialist Tobias Schimmelbauer (Bänderverletzung?) und damit möglicherweise auch im prekären Kellerduell am Sonntag in einer Woche beim Tabellennachbarn und Vorletzten in Friesenheim. Da geht es um zwei Punkte – und letztendlich auch um den Job des Trainers. Der strahlt noch Zuversicht aus: „Wenn wir diese Einstellung mitnehmen, wird es auch ein positives Ergebnis werden.“