Die Trainerfrage beim Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart ist beantwortet – schneller als geplant: Markus Baur wurde am Sonntag mit sofortiger Wirkung beurlaubt, das Amt wird Geschäftsführer Jürgen Schweikardt in Personalunion übernehmen.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Der Handball-Bundesligist TVB Stuttgart war am Wochenende zwar spielfrei, aber nicht untätig. Den freien Samstag nutzten die Verantwortlichen des Vereins um in Sachen Trainer die Reißleine zu ziehen. Markus Baur, seit Sommer 2016 im Amt, wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt, auf einer Pressekonferenz am heutigen Montag wird als Nachfolger offiziell Jürgen Schweikardt vorgestellt, der das Amt somit bis auf weiteres in einer Doppelfunktion als Geschäftsführer ausüben wird. Der 37-Jährige, der den TVB als Coach bereits 2015 in die erste Liga geführt hatte, wird sein Debüt auf der Trainerbank im Kellerduell am nächsten Sonntag (15 Uhr) bei den ebenfalls abstiegsgefährdeten Eulen in Ludwigshafen geben. „Aufgrund der Tatsache, dass zuletzt zehn Niederlagen in Folge eingefahren wurden und somit das Ziel Klassenerhalt in Gefahr ist, haben wir uns gemeinsam mit Markus Baur dazu entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden. Die Lösung mit Jürgen Schweikardt ist aufgrund der Kurzfristigkeit naheliegend. Er kennt die Mannschaft und das Umfeld bestens“, sagte der Sprecher der Gesellschafter der TVB 1898 Handball GmbH & Co. KG Christian May in einer ersten Stellungnahme.

 

Kellerduell in Ludwigshafen

Zunächst war erwartet worden, dass Baur trotz der Negativserie in dem Schlüsselspiel beim Aufsteiger noch eine letzte Chance erhalten wird. Daraus wird nun nichts. Die TVB-Macher haben ihren Zeitplan über den Haufen geworfen, denn ursprünglich sollte frühestens Anfang März in der sich seit Weihnachten hinziehenden Trainerfrage eine Entscheidung fallen. Doch die auch nach der Winterpause anhaltende Niederlagenserie in Lübbecke und gegen Hannover hat zu einem Umdenken geführt, selbst die über weite Strecken ordentliche Leistung am Donnerstag beim 26:33 gegen den Tabellenzweiten aus Niedersachsen kam für Baur zu spät. Dabei hatte der Weltmeister von 2007 stets betont: „Ich bin mit dem Projekt hier noch nicht fertig.“ Doch manchmal kommt es eben anders, als man denkt.