Altkanzler Gerhard Schröder zeigte sich verärgert über das Ende der Currywurst in einer VW-Kantine in Wolfsburg. Auf Twitter wird kontrovers über das Thema diskutiert. Und sogar ein SPD-Kollege von Schröder mischt sich humorvoll ein.

Baden-Württemberg: Lea Krug (lkr)

Stuttgart - Die Liebe des Altkanzlers Gerhard Schröder zur Currywurst sorgt auf Twitter für Diskussionen. Nachdem eine VW-Kantine in Wolfsburg erklärt hat, künftig nur noch vegetarische Speisen anzubieten, schaltete sich der 77-Jährige ein.

 

Auf der Plattform Linkedin schrieb Schröder: „Vegetarische Ernährung ist gut, ich selbst mache das phasenweise auch. Aber grundsätzlich keine Currywurst? Nein!“ Er erklärte Currywurst und Pommes kurzerhand zum „Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters in der Produktion“. Im Netz greifen viele das Thema auf. Vor allem auf Twitter finden sich unter dem #rettetdieCurrywurst und #Currywurst lustige, ernste und alberne Beiträge.

Ein Mann, der sich in seiner Twitter-Bio sogar als Currywurstfetischist bezeichnet, teilt gleich mehrere Bilder der Wurst und erklärt sie zur letzten Bastion des Arbeiters.

Ein Veganer hält mit harten Worten dagegen.

Selbst der politische Gegner inszeniert sich gerne mit einer Currywurst. Der Europa-Abgeordnete Dennis Radtke (CDU) stellt kurzerhand ein Foto von sich, Kanzlerkandidat Armin Laschet und Generalsekretär Paul Ziemiak ins Netz.

Innerhalb der SPD scheint man die Kritik des Altkanzlers nicht ganz ernst zu nehmen. Kevin Kühnert, der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, sieht wohl wichtigere Themen.

Satiriker und Künstler Shahak Shapira amüsiert sich vor allem darüber, was sich alles aus Schweinefleisch machen lässt.

Manch einer sieht in der Diskussion vor allem das mediale Sommerloch gekommen. Zu ihnen gehört Michael Manske, Chef der Kommunikationsabteilung bei VW. Er betont, dass es nur um eine von vielen Kantinen bei VW geht, in der es bald keine Currywurst mehr gibt. Er findet die Diskussion offenbar unnötig.