Der acht Monate alte Junge hat eine schwere Form der Leukämie, er benötigt dringend eine Stammzellspende. Eine Typisierungsaktion in Fellbach soll helfen. Ein Abstrich per Wattestäbchen genügt. Nicht nur Mahir könnte profitieren.

Rems-Murr: Simone Käser (sk)

Fellbach - Die Zeit drängt. Der kleine Mahir hat Leukämie und braucht eine Stammzellspende, um zu überleben. Weil Ugur Pala seinem acht Monate alten Neffen unbedingt helfen möchte, engagiert er sich voller Hingabe und hat zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Typisierungsaktion auf die Beine gestellt. „Mahir hat eine sehr seltene Form der Leukämie. Sie ist besonders bösartig, und deshalb muss es jetzt schnell gehen“, sagt der Friseur, der in Fellbach das Geschäft Masters of Hair betreibt.

 

Die Teilnahme an der Typisierungsaktion ist ganz einfach

Am Sonntag, 10. Oktober, ist die Typisierung in der Zeit von 12 bis 19 Uhr in der Cannstatter Straße 40 in Fellbach ohne Anmeldung im Friseursalon von Ugur Pala möglich. Per Wattestäbchen wird dabei ein Abstrich von der Wangenschleimhaut genommen. Alternativ kann sich jeder auch online unter www.DKMS.de/Mahir melden und ein Registrierungsset zuschicken lassen. „Das ist so eine wichtige Sache, die mit geringem Aufwand gemacht werden kann. Und damit kann nicht nur Mahir, sondern auch anderen Betroffenen geholfen werden“, sagt Ugur Pala, der sich wünscht, dass es seinem Neffen schnell wieder besser geht.

Zurzeit muss der kleine Kerl eine Chemotherapie ertragen. Immer abwechselnd ist er dafür für eine Woche in der Klinik und dann wieder drei Wochen daheim, um Kraft zu schöpfen. „Man merkt ihm an, dass es ihn schlaucht, aber er steckt die Therapie ganz gut weg und kann trotzdem noch lachen.“ Besonders für die Eltern des Kleinen sei es schrecklich, alles miterleben zu müssen.

Der tapfere Kerl muss eine Chemotherapie ertragen

Während eines Urlaubs in der Türkei war Mahir krank geworden. Ihn plagte Übelkeit, aber die Eltern dachten sich nichts Böses. Zur Sicherheit ging die türkische Familie noch vor Ort mit ihrem Baby ins Krankenhaus. Dort ergab eine Blutentnahme alarmierende Werte. Eine Untersuchung des Knochenmarks brachte dann die schreckliche Gewissheit, dass es sich um Leukämie handelt. „Die Form, die Mahir hat, gibt es nur 200-mal in Deutschland. Die Chance, an dieser besonders bösartigen Form zu erkranken, liegt bei eins zu einer Million“, sagt Ugur Pala und fügt hinzu, dass auf jeden Fall noch in diesem Jahr ein geeigneter Stammzellspender gefunden werden müsse.

Die nächsten Wochen muss die Familie stark sein. Seit der erste Schock überwunden ist, sind sie das auch. „Zumindest nach außen hin. Aber sie haben natürlich große Angst“, sagt Ugur Pala. Der Fellbacher und die gesamte Familie von Mahir sind schon bei der DKMS registriert. Nun setzen sie ihre Hoffnung auf die Typisierungsaktion am Sonntag in Fellbach. Damit der kleine Mahir eine Chance hat, die schreckliche Krankheit zu überwinden. „Er ist so tapfer, aber er braucht dringend einen genetischen Zwilling, der ihm hilft“, sagt Ugur Pala.