Die DKMS sucht immer Stammzellenspender. Dafür sind junge, körperlich gesunde Menschen besonders gut geeignet. Deswegen fand nun eine Typisierungsaktion an der Universität Hohenheim statt. Die Aktion war sehr erfolgreich.

Hohenheim - Normalerweise wird in der Thomas-Müntzer-Scheuer der Universität Hohenheim gefeiert, diskutiert und gelernt. Jüngst aber wurde das historische Gebäude anderweitig genutzt: Wer wollte, konnte sich dort als möglicher Stammzellenspender registrieren lassen. Das Junior Business Team (JBT), eine studentische Unternehmensberatung, hatte dort zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Typisierungsaktion organisiert.

 

Die Hohenheimer Studentin Julia Schallmeir ist am Mittwoch in die Müntzer-Scheuer gekommen, um sich typisieren zu lassen. „Ich habe heute eigentlich frei. Als ich von der Aktion gehört habe, war für mich aber klar, dass ich trotzdem an die Uni komme“, sagt die 20-Jährige. Überall im Raum stehen Tische, an denen Helfer des JBT sitzen. Julia Schallmeir bekommt eine kurze Einführung und muss sich wichtige Infos durchlesen. Denn wer sich typisieren lassen will, darf keine chronischen Erkrankungen haben und muss über 50 Kilogramm wiegen. Auf dem Infoblatt wird zudem informiert, wie die Stammzellen entnommen werden, falls ein Patient gefunden wird, dem geholfen werden kann. Dies geschieht in 80 Prozent der Fälle durch eine Blutplasmaspende, in den übrigen Fällen erfolgt es durch Knochenmarkentnahme.

Stammzellenspender in drei Minuten

Bei der Hohenheimer Studentin Julia Schallmeir treffen alle Anforderungen zu, und sie kann sich registrieren lassen. Nun bekommt sie ein Päckchen, das drei Wattestäbchen enthält. Mit einem Stäbchen muss sie eine Minute lang ihre linke Wangeninnenseite abstreichen, mit dem zweiten Stäbchen ihre rechte Wangeninnenseite. Mit dem dritten Stäbchen werden dann noch beide Wangeninnenseiten abgestrichen. „Da merkt man erst mal, wie lang sich eine Minute anfühlt“, sagt die Studentin, „aber wenn man sich überlegt, dass man damit ein Leben retten kann, sind drei Minuten natürlich nichts“.

Während die Stäbchen in Julia Schallmeir s Hand trocknen, nimmt eine Helferin des JBT ihre Daten auf. Danach kommen die Stäbchen in einen Umschlag, und Julia Schallmeir bekommt einen Zettel, auf dem alle Informationen stehen. Sie ist jetzt offiziell als mögliche Stammzellenspenderin registriert, in ein paar Wochen bekommt sie dann einen Spenderausweis zugeschickt. „Ich finde, jeder, der die Chance hat, sich typisieren zu lassen, sollte das machen. Gerade weil es so einfach ist und schnell geht“, sagt Julia Schallmeir.

Über 700 Euro Spenden für die DKMS

Auch Benedikt Salathe hat sich bei der Aktion typisieren lassen. Der 21-Jährige ist Mitglied des Junior Business Teams. „Ich bin momentan in der Ausbildungszeit beim JBT und habe diese Aktion zusammen mit drei anderen organisiert“, sagt der Student. „Mein Team und ich haben uns für eine Typisierungsaktion entschieden, weil es diese bereits 2008 und 2013 gab – und sie sehr gut ankam.“ Zusätzlich zur Typisierung sammelt das JBT bis 14. Mai Spenden für die DKMS. Denn die Registrierung eines neuen Spenders kostet 40 Euro. Diese Kosten werden von der DKMS getragen, dafür ist die Organisation auf Spenden angewiesen.

Die DKMS kann sich nach der Aktion in Hohenheim über 258 neu registrierte Personen freuen, die bereit sind, bei Bedarf Stammzellen zu spenden. Außerdem sind bei der Typisierungsaktion mehr als 700 Euro an Spendengeldern zusammengekommen. Laut DKMS ist das Ergebnis für eine Hochschule sehr gut. „Wir freuen uns, dass die Aktion so gut angekommen ist“, sagt Benedikt Salathe.

Infos für interessierte Spender:

Wer die DKMS unterstützen will, kann eine Geldspende auf das vom JBT eingerichtete Konto überweisen. Dieses wird bei der Sparkasse Tübingen geführt. IBAN: DE 94 64 15 00 20 00 05 55 85 88, Verwendungszweck: UNI687. Eine Spendenbescheinigung wird zugestellt, wenn die vollständige Anschrift des Spenders zusätzlich in die Felder für den Verwendungszweck eingetragen wird. Ein Spender-Registrierungs-Set für zu Hause kann auf www.dkms.de angefordert werden.