Philipp Wolpert und Tobias Frühauf vom Theaterlabel Tacheles und Tarantismus zeigen in Stuttgart eine Neufassung von Alfred Jarrys Kult-Stück „König Ubu“ als Hip-Hop-Oper mit Rap und bösen Texten.

Stuttgart - Da sitzt der Popanz auf dem Thron, krakeelt, brüllt Unflat, lässt Staatsbeamte exekutieren, treibt die Steuern in die Höhe, lebt in Saus und Braus und ist beim Volk ungemein populär – eine Zeit lang. Kommt dies bekannt vor? Zu Recht. 126 Jahre sind vergangen, seitdem Alfred Jarry die Figur des König Ubu erfand und den Theatergängern seiner Zeit einen Schock versetzte. „König Ubu“ ist ein Klassiker des Theaters, Ähnlichkeiten mit Zeitgenossen scheinen also ausgeschlossen – es sei denn, Alfred Jarry konnte in die Zukunft sehen oder tief genug in die Seele der Menschheit, um dort Ungeheuer zu erblicken, die immer wiederkehren.