Gerade reist Jan „Monchi“ Gorkow von der Rostocker Punkrockband mit einem Buch über die Folgen seines exzessiven Tour-Lebens durch Deutschland. Nun werden Beschuldigungen gegen ihn laut.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Jan Gorkow, besser bekannt als Monchi, ist Sänger der deutschen Punkrock-Band Feine Sahne Fischfilet und für Grenzüberschreitungenen bekannt, die sich bisher vor allem in seinem Körpergewicht niedergeschlagen haben. Sein Buch „Niemals satt: Über den Hunger aufs Leben und 182 Kilo auf der Waage“ landete auf den vordersten Rängen der „Spiegel“-Bestsellerliste. Vor Kurzem hat er es auch in Stuttgart vorgestellt. Doch nun werden gegen den Hansa-Rostock-Ultra und bekennenden Antifaschisten Vorwürfe wegen sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch laut.

 

Nach einer mysteriösen Vorankündigung auf der Instagram-Seite „Keiner muss Täter sein“ erschien am Donnerstag auf einem damit verbundenen Blog ein Post, der ohne Einzelheiten zu nennen, den Sänger als „narzisstisch“, „hart“, „maßlos“ und „grenzüberschreitend“ beschreibt.

Die Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe werden nicht weiter konkretisiert, man wisse, dass er Täter sei, Betroffenen solle größtmöglicher Schutz geboten werden. Die Vorwürfe richten sich auch gegen das Label und das Management der Band: Man könne nicht verstehen und sei erschüttert, wie sich das öffentliche Bild Gorkows, der sich nach außen mit solidarischen und politischen Aktionen schmücke, halten könne.

Die Band selbst reagierte auf die angekündigten Beschuldigungen ihrerseits mit einer auf Instagram veröffentlichten Erklärung: „Wir wissen nicht worum es geht, aber wir werden diese Vorwürfe ernst nehmen und uns damit auseinandersetzen. Wir haben auch in der Vergangenheit nie versucht irgendwelche Vorwürfe zu deckeln.“ Weiter heißt es: „Uns ist bewusst, dass eine Band, die nur aus Typen besteht zu Problematiken führen kann. Genau aus diesem Bewusstsein heraus, haben wir verstanden, dass wir zuerst bei uns anfangen wollen und befinden uns hier mitten im Prozess.“

Um die Vorwürfe aufzuarbeiten, wurde von Feine Sahne Fischfilet eine E-Mail-Adresse eingerichtet, an die sich Betroffene wenden können: awarenessfsf@miscberlin.com.