Anders als zuletzt angegeben ermittelt die Stuttgarter Polizei doch zum Kaltentaler Schilderklau. Allerdings entwickelt sich die Sache mittlerweile zur Posse.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Nachdem mittlerweile zehn Überholverbotschilder in Stuttgart-Kaltental von Unbekannten geklaut wurden (wir berichteten), kommt nun Verwirrung über das Verhalten der Behörden dazu. Binnen weniger Stunden revidierte die Stuttgarter Polizei ihre eigene Linie in dieser Sache.

 

Am Mittwochabend hatte ein Sprecher des Polizeipräsidiums noch erklärt, man unternehme nichts in dieser Sache – weil der Diebstahl bislang nicht offiziell angezeigt worden sei. Ein Sprecher der Stadtverwaltung bestätigte am Donnerstag diesen Umstand. Nur wenige Minuten nach Erscheinen des entsprechenden Berichts unserer Zeitung am Donnerstagnachmittag beteiligte sich die Polizei mit diesem Beitrag an der mittlerweile regen Diskussion auf Twitter:

Auf Nachfrage gab der Pressesprecher zu, bei seiner Auskunft am Mittwoch kein vollständiges Bild von dem Fall gehabt zu haben. Statt sich am Donnerstag erneut bei unserer Redaktion zu melden, veröffentlichte die Polizei den obenstehenden Tweet.

Diebstahl oder nicht?

Nun heißt es auf neuerliche Anfrage, die Polizei müsse „von Amts wegen ermitteln, ob der Anfangsverdacht einer Straftat“ bestehe. Dafür sei man mit der Stadtverwaltung im Austausch und nur darauf bezögen sich die aktuellen Ermittlungen: „Die Sachbearbeiterin steht im Kontakt mit der Stadt, ob die Schilder berechtigterweise weggekommen sind oder nicht“, sagte der Polizeisprecher.

Dass das nicht der Fall ist, ist einigermaßen offensichtlich. Schließlich sprach der Stadtsprecher Oliver Hillinger in der Antwort auf die Anfrage unserer Zeitung selbst von Diebstahl. Der Stadtsprecher Sven Matis twitterte entsprechend:

So weit will sich die Polizei derzeit aber nicht aus dem Fenster lehnen. Die Ermittlungen, ob es sich um Diebstahl handle, seien noch nicht abgeschlossen. Und „zu laufenden Ermittlungen äußern wir uns grundsätzlich nicht“, sagte der Polizeisprecher.