Die Birkacher hatten sie lieb gewonnen und wollten sie nicht wieder hergeben: die Kugel am Tiefen Weg. Obwohl im Gartenamt nicht klar war, ob eine beschädigte Kugel an der Straße Kunst, Spielgerät oder sogar verzichtbar ist, ist diese nun repariert worden. Was steckt dahinter?

Birkach - Diejenigen Birkacher, die befürchtet hatten, dass die seit rund drei Jahrzehnten am Tiefen Weg stehende und von ihnen lieb gewonnene Betonkugel wegen Materialschäden verschwinden könnte, können aufatmen: Das Objekt wird auf absehbare Zeit nicht aus der Anliegerstraße verschwinden. Vielmehr wurde die Kugel, in der sich Risse gebildet hatten, inzwischen von einer Fachfirma saniert. Die Kosten der Instandsetzung sind dabei mit rund 400 Euro sogar deutlich geringer ausgefallen als zunächst vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt befürchtet. Die Kosten für die Sanierung wurden aus dem laufenden Etat des Amtes getragen.

 

Noch im März dieses Jahres war Volker Schirner, der Leiter des Gartenamts, davon ausgegangen, dass die Instandsetzung der Betonkugel rund 2500 Euro kosten würde. Wäre es nach Schirner gegangen, wäre das Objekt sogar ersatzlos entfernt worden. „Für mich ist kein gestalterischer Wert erkennbar“, hatte der Gartenamtschef damals gesagt – und lag mit seiner Position auf einer anderen Linie als so mancher Birkacher.

Viele Anwohner haben die Kugel als „gestalterisches Element und Spielzeug“ lieb gewonnen, wie es ein Anwohner formulierte. Daher war auch ein ebenfalls ins Gespräch gebrachter Austausch der inzwischen in die Jahre gekommenen Kugel nicht erwünscht. Die Birkacher wollten ihr Original behalten. Der Austausch der Kugel wäre laut Schirner für rund 3000 Euro zu haben gewesen.

Beim Thema Kugel ging es in Birkach rund

Ins Rollen gekommen war die Sache mit der Kugel wegen einer Anfrage von Christine Voigt. Die Bezirksbeirätin der Grünen hatte bei der Stadt auf die Risse an der Kugel aufmerksam gemacht, woraufhin die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel in der Februar-Sitzung des Bezirksbeirats darüber informierte, dass man im Garten-, Friedhofs- und Forstamt gar nicht wisse, was die Kugel überhaupt sei: Spielgerät oder Kunst? Die Entscheidung des Gartenamts, die Kugel daher einfach abzubauen, um Gefahren zu vermeiden, stieß aber auf erheblichen Widerstand – bei Bezirksbeiräten wie Bürgern. Beim Thema Kugel ging es in Birkach richtig rund.

Inzwischen ist die Kugel saniert, die Oberfläche teils mit einer blauen Plastikfolie abgeklebt, damit die Masse, mit der die Risse verfüllt wurden, schadfrei trocknen können. „Die Sanierung ist damit abgeschlossen“, teilt das Garten-, Friedhofs und Forstamt auf Anfrage mit. Die Kugel werde an ihrem Platz stehen bleiben.