Vom tiefen Achter über den ballfernen Zehner bis zum Box-to-Box-Spieler: Die Sprache der Bundesliga ist kompliziert geworden. Wird auf dem Bolzplatz deshalb nun auch geschwollener gesprochen?

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - Das Leben war auch schon mal einfacher: Astrazeneca oder Biontech? Vegan, vegetarisch oder Fleischkäse täglich? Die Kompliziertheit des Alltags hat sich scheinbar auch auf die Sprache der Bundesliga übertragen. Früher gab es den Libero, den Zehner und den linken Läufer. Heute ist die Rede von tiefen Achtern wie Florian Neuhaus bei Borussia Mönchengladbach, der sich als offensiver Mittelfeldspieler weit hinten den Ball holt und dann feine Treffer erzielt wie am Freitag im Spiel gegen Augsburg. Oder man nennt Leon Goretzka vom FC Bayern einen Box-to-Box-Spieler, dessen Betätigungsfeld zwischen beiden Strafräumen liegt: Eben noch am eigenen Sechzehner (Englisch: Box) geklärt, schießt er eine Sechzehntelsekunde später auf der anderen Seite ein Tor – zum Beispiel beim Sieg gegen Werder Bremen am Samstag.