Der Flächennutzungsplan soll für den Gewerbepark Fils geändert werden. Bei der Uhinger SPD löst das interkommunale Projekt aber immer noch Bedenken aus.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Uhingen/Ebersbach - Es wird zwar noch sehr viel Wasser die Fils hinunter fließen, bis es wirklich so weit ist: Die Realisierung des von Ebersbach und Uhingen gemeinsam geplanten und gleichnamigen Gewerbeparks auf den Ackerflächen zwischen den beiden Städten, ist allerdings einen weiteren Schritt vorangekommen. Der Uhinger Gemeinderat hat die zunächst notwendige Änderung des Flächennutzungsplans (FNP), bei fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen aus den Reihen der SPD- und der FDP-Fraktion, auf den Weg gebracht.

 

Umweltschutz versus Gewerbeflächenmangel

In Ebersbach hatte das Ratsgremium bereits im März einhellig zugestimmt. Das Okay der Verwaltungsgemeinschaft Albershausen-Uhingen liegt ebenfalls schon vor. Und an diesem Donnerstag dürfte aller Voraussicht nach auch die Verwaltungsgemeinschaft Ebersbach-Schlierbach ihren Segen zur FNP-Änderung geben.

Nach wie vor kritisch beäugt wird das Projekt in Uhingen, vor allem im Stadtteil Diegelsberg sowie im Nassachtal – und eben innerhalb der SPD. Beklagt wird zum einen der drohende Verlust wertvoller Ackerflächen und die zunehmende Verkehrsbelastung mit all ihren Folgen. Die Fraktionsvorsitzende Susanne Widmaier störte sich überdies an einer Anzeige, die nicht nur im Uhinger Mitteilungsblatt geschaltet war. In dieser sei mit einem bunten Schmetterling und der Devise „Gemeinsam Zukunft schaffen. Für Mensch und Natur“ geworben worden, was die SPD-Frau von „Zynismus“ sprechen ließ.

Die Bedenken der SPD, die auch in einer Stellungnahme des Landesnaturschutzverbands zum Tragen kommen, wischen der Bürgermeister Matthias Wittlinger (CDU) sowie die meisten Mitglieder der anderen Ratsfraktionen zwar nicht vom Tisch. Für sie stehen der Bedarf an neuen Gewerbeflächen, von denen Uhingen nur noch rund 1000 Quadratmeter vorhalten kann, und die möglichen Arbeitsplätze, die entstehen könnten, aber im Vordergrund.

Wittlinger hält die von der SPD angeführten Probleme für „beherrschbar“. Zudem verwies er auf das Einverständnis mit den Planungen seitens des Verbands Region Stuttgart. Rainer Frey (Freie Wähler) forderte, „ohne, dass wir die Schwierigkeiten verkennen würden, den Pragmatismus der Beteiligten“ ein. Für Sabine Braun (CDU) sind „die Chancen größer als die Risiken“. Ulrich Langer (FDP) betonte, dass seine Fraktion gespalten sei, dass er selbst aber den Bedarf an Gewerbeflächen sehe, da sonst Betriebe abwandern könnten.

Bedenken auch wegen der Haushaltssatzung

Überzeugen ließ sich der größte Teil der SPD-Fraktion von den Äußerungen jedoch nicht. Es gehe in dieser Angelegenheit alles zu schnell. Das hatte sich zuvor bereits gezeigt, als die Haushaltssatzung für den Zweckverband Gewerbepark Fils verabschiedet wurde. Beate Grünenwald (SPD) kritisierte, dass deshalb eine Million Euro zusätzlicher Schulden in den Uhinger Haushalt eingestellt würden und zweifelte an, dass dieses Geld im Etat des Verbands bereits jetzt erforderlich sei.

Aus Sicht ihrer Fraktion könnten die Grundstücke durchaus von den Kommunen erworben und später an den Zweckverband übertragen werden, ergänzte Grünenwald. Matthias Wittlinger war auch hier anderer Meinung, „weil wir sonst womöglich zweimal Grunderwerbssteuer bezahlen müssen“. Die Mehrheit der Räte folgte dem Schultes abermals, und so wurde der Haushalt des Zweckverbands, bei sechs Gegenstimmen und einer Enthaltung, ebenfalls auf den Weg gebracht.