Für die Beobachter der OSZE sind bereits zwei Drohnen in der Ukraine im Einsatz. Sie machen Testflüge und sollen bald die Grenze zu Russland aus der Luft beobachten.

Kiew - Die ersten beiden Drohnen, mit denen die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Grenze zwischen der Ukraine und Russland beobachten will, sind in Mariupol eingetroffen. Von der nächsten Woche an soll mit ihnen das von pro-russischen Rebellen besetzte Gebiet im Süden der Region Donezk sowie das Asowsche Meer beobachtet werden. „Die Lage an der Grenze ist unklar: Es gibt immer wieder Hinweise, dass Russland dort Soldaten und Material illegal auf ukrainisches Gebiet bringt, das wollen wir kontrollieren“, sagte der OSZE-Botschafter Ertugrul Apakan. Die einst schwarzen Drohnen wurden für den Einsatz weiß lackiert und mit den blauen Lettern der OSZE versehen.

 

Am Ufer des Asowschen Meeres in der südukrainischen Stadt Mariupol finden derzeit Probeflüge statt, die Geräte werden dabei technisch eingestellt. Michael Bociurkiw, Sprecher der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine, twitterte: „Das ist ein historischer Tag, die ersten beiden Drohnen sind einsatzbereit.“ Die Hightech-Geräte liefert die österreichische Firma Schiebel. Insgesamt hat die ukrainische Regierung 29 Drohnen des Typs Camcopter-S-100 zur Überwachung des Luftraumes in der Ost-Ukraine bestellt. Über den Preis wurden keine Angaben gemacht.

Nicht nur die Grenze zu Russland soll 24 Stunden rund um die Uhr erkundet werden, vor allem die Einhaltung des Waffenstillstands wird überwacht. Eigentlich haben sich die Konfliktparteien seit dem 5. September auf eine Waffenruhe geeinigt, doch die ist brüchig. Nahezu jeden Tag beklagt die ukrainische Seite Todesopfer bei Soldaten und Zivilisten. Die pro-russischen Rebellen haben vor Drohnen in den von ihnen kontrollierten Gebieten gewarnt. Mitte Oktober hatte Boris Litwinow, Sprecher der „Volksrepublik Donezk“, in einem Interview erklärt, der Drohnen-Einsatz werde als Spionage-Akt gewertet, um die Truppen der „Volksrepublik“ abzuhören, deshalb werde man die Geräte abschießen. Ursprünglich sollten Luna-Drohnen der Bundeswehr zum Einsatz kommen, neben Sicherheitsbedenken scheiterte der Einsatz jedoch daran, dass die Geräte nur bis zu einer Temperatur von 19 Grad minus funktionsfähig gewesen wären. Daraufhin erklärte Österreich sich bereit, die Drohnen für die OSZE zu liefern.