Weil sich die Lage in der Ukraine derart dramatisch zuspitzt, hat die Regierung in Kiew die Wehrpflicht erneut eingeführt. Damit soll die „Gefahr für die territoriale Einheit und der Einmischung in innere Angelegenheiten der Ukraine“ verteidigt werden.

Weil sich die Lage in der Ukraine derart dramatisch zuspitzt, hat die Regierung in Kiew die Wehrpflicht erneut eingeführt. Damit soll die „Gefahr für die territoriale Einheit und der Einmischung in innere Angelegenheiten der Ukraine“ verteidigt werden.

 

Kiew - Wegen der unruhigen Lage in der Ostukraine hat die prowestliche Regierung in Kiew die Wehrpflicht wieder eingeführt. Interimspräsident Alexander Turtschinow unterzeichnete den Erlass „Über Maßnahmen zur Erhöhung der Verteidigungsfähigkeit des Landes“, wie seine Verwaltung am Donnerstag mitteilte. Ziel sei es, der „Gefahr für die territoriale Einheit und der Einmischung in innere Angelegenheiten der Ukraine“ zu begegnen, hieß es. Demnach müssen Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren wieder ihren Wehrdienst leisten. Eingezogen werden sollen sie zwischen Mai und Juni. Die Pflicht war erst vor einem halben Jahr abgeschafft worden. Vor zwei Wochen hatte das Parlament aber Turtschinow gebeten, die Möglichkeit einer Wiedereinführung zu prüfen. Der Erlass berücksichtige die Verschlechterung der Lage in der Süd- und Ostukraine sowie die „nackte Aggression“ prorussischer Milizen.

Moskautreue Separatisten dehnen ihren Einfluss in der russisch geprägten Ostukraine fast täglich weiter aus. Sie halten staatliche Gebäude in zahlreichen Städten besetzt, darunter auch die Gebietshauptstädte Donezk und Lugansk. Eine von Turtschinow angeordnete „Anti-Terror-Operation“ von Armee, Geheimdienst und der neu formierten Nationalgarde gegen die Aktivisten hat bisher so gut wie keinen Erfolg gebracht. Die Regierungstruppen sind schlecht ausgerüstet und unmotiviert.