Der Ex-Kanzler Gerhard Schröder findet zwar kritische Worte zur Invasion in der Ukraine, will aber seine Ämter in russischen Konzernen beibehalten. Das ärgert seine Partei.

Berlin - Putins Überfall auf die Ukraine bringt auch ans Licht, wie systematisch er ehemalige westliche Spitzenpolitiker mit Posten in Spitzengremien wichtiger russischer Konzerne versorgte. Gerhard Schröder war kein Einzelfall. Ein Einzelfall ist eher, dass Schröder weiterhin keinen Anlass sieht, seine Ämter aufzugeben. Der Altkanzler ist Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Außerdem hat er wichtige Funktionen bei den Pipeline-Projekten Nord Stream und Nord Stream 2 – die Gasleitungen durch die Ostsee verbinden Russland und Deutschland. Nord Stream 2 wurde inzwischen von der Bundesregierung auf Eis gelegt.