Xi Jinping und Wladimir Putin haben sich „grenzenlose Freundschaft“ versprochen. Doch China wird sich nur solange daran halten, wie es strategisch nützlich ist.

Peking. - Selten war die tägliche Pressekonferenz im Pekinger Außenministerium derart überfüllt wie am Donnerstagnachmittag. Sämtliche Fragen der internationalen Presse zielten auf Chinas Haltung zum russischen Angriffskrieg. Doch die Antworten von Sprecherin Hua Chunying waren ein ums andere Mal Lehrstück in Sachen politischer Krisenkommunikation: Chinas Regierung musste sich zwar irgendwie äußern, doch vermied jedwede Festlegungen. Dementsprechend hagelte es leere Worthülsen: Die Angelegenheit habe einen „komplizierten historischen Hintergrund“, man warte noch auf „zusätzliche Informationen“ und dem „Frieden sollte eine Chance gegeben werden“.