Der Ukrainekrieg hat in Deutschland eine Welle der Hilfsbereitschaft nach sich gezogen. Ukrainerinnen und Ukrainer werden bereitwillig von Privatleuten aufgenommen. Wie groß die Unterschiede im Vergleich zu Menschen aus anderen Ländern sind, zeigt ein Blick nach Aichwald.

„Ich empfinde es total anders“, sagt Martina Wendt. An diesem Montag ist Weltcafé, im Jugendhaus Domino in Aichwald-Schanbach herrscht reges Treiben. Etwa 20 Frauen unterhalten sich hier bei Kaffee und Kuchen, vor allem Deutsche und Ukrainerinnen, während ihre Kinder spielen. Wendt ist seit 2016 Flüchtlingskoordinatorin der Gemeinde, vernetzt Ehren- und Hauptamt in der Arbeit mit Geflüchteten. Was sie anders empfindet? Den Start der ukrainischen Neuankömmlinge in Aichwald im Vergleich zu vielen anderen Geflüchteten in den vergangenen Jahren. „Die Leute sind nicht so abgeschnitten auf dem Flüchtlingscampus, wurden gleich in Familien aufgenommen“, sagt Wendt. In der 7600-Einwohner-Gemeinde leben derzeit mindestens 30 Ukrainerinnen und Ukrainer. Und etwa 130 Geflüchtete aus anderen Ländern. Doch von letzteren sieht man beim Weltcafé nicht mal eine Handvoll.