Der ukrainische Botschafter in Berlin vergreift sich gegenüber dem Kanzler im Ton. Das ist weder diplomatisch noch klug – und erst recht nicht im Sinne der Anliegen seines Landes, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Diplomatie unterscheidet sich schon sehr vor der Art, wie der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, seinen Job versteht. Seit Kriegsbeginn gefällt er sich in der Rolle des Provokateurs. Von staatsmännischer Klugheit zeugt das nicht. Das gilt auch für Melnyks neueste Verbalattacke: Er nennt Kanzler Scholz eine „beleidigte Leberwurst“. Die derbe Redensart zielt auf dessen Reserviertheit gegenüber einer Reise nach Kiew, solange der Affront gegen den dort unerwünschten Bundespräsidenten nicht ausgeräumt ist.