Tetiana Bedai hat vor ihrer Flucht aus Kiew als Erzieherin gearbeitet. Nun betreut sie eine Spielgruppe für ukrainische Kinder, die zugleich eine Anlaufstelle für Eltern ist. Das Angebot kommt an – und bereits an seine Grenzen.

Mischa ist erst anderthalb Jahre alt. Für sein junges Leben hat der kleine Junge aus Kiew schon viel erlebt. Nach einer aufreibenden Flucht wohnt er seit Kurzem mit seiner Mutter Olga und seinem großen Bruder in Schlichten. In der AWO-Begegnungsstätte Schorndorf bewegt er sich aber, als wäre er noch nie woanders gewesen. Er nimmt sich eines der Spielzeugautos, tapst durch den Raum und setzt sich bei Tetiana Bedai auf den Schoß. „Mischa ist seit Anfang an dabei und kennt sich schon gut aus“, sagt die 42-Jährige.