Die grün-rote Landesregierung erhält in der Umfrage von Stuttgarter Zeitung zwar gute Noten. SPD-Landeschef Nils Schmid nannte die Zahlen für die SPD trotzdem verbesserungswürdig. Die Grünen hätten einen Ministerpräsidentenbonus, sagte er.

Stuttgart - Die Baden-Württemberger sind mehrheitlich zufrieden mit ihrer grün-roten Landesregierung. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Infratest-Dimap im Auftrag der Stuttgarter Zeitung gezeigt. Die Opposition wertet die Ergebnisse teilweise etwas anders. Ein Überblick über die Reaktionen.

 

CDU Thomas Strobl, der Landesvorsitzende, sieht seine Partei vor der Bundestagswahl in einer guten Ausgangslage. Die guten Werte für Ministerpräsident Kretschmann führt der Chef der Landtagsfraktion Peter Hauk, darauf zurück, dass Kretschmann „nur präsidiert und nicht regiert“. Die Grünen würden „ihr wahres Gesicht“ zeigen, im Umgang mit dem Bürgerwillen, wenn der nicht der grünen Meinung entspreche, sagte Hauk. Das zeige sich am Beispiel Nationalpark. Strobl betonte, die Regierung habe in der Bildungspolitik versagt. „Eine Regierung die auf diesem zentralen Feld scheitert, scheitert auf der ganzen Linie.“

Grüne Die Landesvorsitzenden Thekla Walker und Chris Kühn freuen sich, dass die Grünen ihr Niveau halten konnten. Das zeige, dass die Baden-Württemberger bereit seien, „die Veränderungsprozesse mitzugehen“. Sie hoffen, dass sich die Regierungsarbeit im Land auch bei der Bundestagswahl im September auszahlen wird, und „über die Landesgrenzen hinaus strahlt“.

SPD Der SPD-Landeschef Nils Schmid nannte die Zahlen für die SPD verbesserungswürdig. Die Grünen hätten einen klaren Ministerpräsidentenbonus. Doch zeigten die Ergebnisse für die Bundestagswahl, dass sich die SPD durchaus vor den Grünen platzieren könne.

FDP Hans-Ulrich Rülke, der Fraktionschef der Landtags-FDP, erklärt zum schlechten Abscheiden seiner Partei, er vertraue lieber auf Schamanen als auf Umfragen. In Nordrhein-Westfalen seien der FDP zwei Prozent vorhergesagt worden, erreicht habe sie acht.

Umfrage Das Meinungsforschungsinstitut Infratest-Dimap hat im Auftrag der Stuttgarter Zeitung und des Südwestrundfunks ral/tb in der Zeit vom 13. bis zum 15. Mai 1005 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg befragt.