Jugendliche haben das Gefühl, von Erwachsenen vor allem negativ gesehen zu werden – das hat unter anderem eine Umfrage der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft zur Krawallnacht ergeben. Die Geschehnisse selbst sehen die Befragten differenziert. Nicht nur das hat Jugendhausmitarbeiter überrascht.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Gehören Jugendliche zu den großen Verlierern der Pandemie? Mitarbeiter aus Stuttgarter Jugendhäusern meinen Ja. Ihre Klientel werde bei den Maßnahmen zu wenig bedacht. Wenn überhaupt, dann spielten in den Diskussionen Familien mit jüngeren Kindern eine Rolle, so Martin Kapler, Leiter der Häuser Giebel und Weilimdorf, aber nicht die Bedürfnisse von Jugendlichen. „Jugendliche brauchen Freizeit, sich zu entfalten und Kontakte zu knüpfen, das gehört zu dem Alter dazu“, sagt auch sein Kollege Benjamin Seidl, der das Jugendhaus Feuerbach leitet. Während es für kleine Kinder zumindest die Notbetreuung gebe, hätten Jugendliche, die stark belastet sind, diese Möglichkeit nicht. „Sie leben in beengten Wohnungen, mit Geschwistern im Zimmer, sie halten es zum Teil auch nicht aus“, pflichtet ihm die Sozialarbeiterin Vanessa Fritz aus dem Jugendhaus Fasanenhof bei.