Täglich neue Zahlen: Es gibt eine Inflation von Umfragen zur Wahl. Kleinste Ausschläge liefern Stoff für Schlagzeilen. Doch die Methoden der Demoskopen sind nicht immer durchschaubar. Wie seriös und verlässlich sind ihre Stimmungsbilder?

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart. - Bei der letzten Umfrage vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt vor zwei Monaten hatte das Institut Insa die CDU bei 27 Prozent gesehen, die AfD fast gleichauf bei 26. Zwei Tage später erreichte die CDU 37,1 Prozent, die AfD keine 21. Jürgen Kaube, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, kommentierte das als „Desaster der Demoskopen“. Wegen solcher Abweichungen haben die Herrschaften der Prozente nicht den besten Ruf – obwohl sie Wahlergebnisse zumindest tendenziell oft ziemlich präzise in Vorwahlumfragen abbilden.