Neogotik mit Potenzial: Der Wettbewerbsentwurf von Fritz Barth und Habermann Architekten hat das Zeug, der Stuttgarter Marienkirche neue Strahlkraft zu verleihen.

Stuttgart - Die Marienkirche an der Tübinger Straße war eines der zahlreichen Stuttgarter Verkehrsopfer der Nachkriegszeit. Das Schicksal des Schocken-Kaufhauses oder des Kronprinzenpalais, umstandslos abgerissen zu werden, um die vielen Autos durchzulassen, blieb dem neogotischen Kirchenbau zwar erspart, aber dafür verschwand er praktisch hinter dem in unmittelbarer Nähe vorbeidonnernden Verkehr auf der Paulinenbrücke. Erst mit der Befriedung der Tübinger Straße, der Ansiedlung von ein paar Restaurants vis-à-vis und einem neuen kleinen Platz vor dem Portal kehrte vor wenigen Jahren Leben in diese Ecke der Stadt und die Kirche mit ihren hochaufragenden, schlanken Türmen wieder in die Sichtbarkeit zurück. Zugleich öffnete sie sich für alle möglichen Veranstaltungen.