Das Diakonische Werk Karlsruhe hat einen Kooperationsvereinbarung mit den Betreibern von Prostitutionsbetrieben geschlossen. Frauenorganisationen, die mit aussteigewilligen Prostituierten arbeiten, sind empört.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Karlsruhe - Zurückhaltend formuliert könnte man sagen, das Diakonische Werk Karlsruhe betrete Neuland. Die Traumatherapeutin Ingeborg Kraus hingegen wählt drastischere Worte. Sie sagt: „Das Diakonische Werk Karlsruhe vollzieht den Schulterschluss mit den Bordellbetreibern.“ Denn die evangelische Einrichtung will künftig ein Qualitätssiegel der besonderen Art vergeben. Das in Zusammenarbeit mit bislang zwölf Bordellbetreibern und Prostituierten ausgelobte Gütesiegel ist für Prostitutionsbetriebe bestimmt, „die sich zur Einhaltung von Standards im Hinblick auf den Schutz und das Wohl der Frauen verpflichten“.