Der Chef der Deutschen Umwelthilfe, Jürgen Resch, hat beim Kraftfahrt-Bundesamt ein Millionen-Bußgeld für Sportwagenbauer Porsche beantragt. Grund dafür sind die unzulässigen Abgassysteme beim Cayenne.

Berlin/Stuttgart - Wegen unzulässiger Abgassysteme hat die Deutsche Umwelthilfe beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine Geldbuße in Höhe von 110 Millionen Euro gegen den Autobauer Porsche beantragt. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch teilte am Mittwoch mit, die Umwelthilfe wolle damit einen „Präzedenzfall“ schaffen. Zuvor hatte das ARD-Politikmagazin „Report Mainz“ über den Antrag berichtet. Ein Porsche-Sprecher in Stuttgart wollte sich dazu nicht äußern.

 

22.000 Porsche Cayenne zurückgerufen

Ende Juli hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für europaweit 22 000 Fahrzeuge des Typs Porsche Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor einen Pflicht-Rückruf angeordnet. In den Autos sei eine illegale Abgas-Software eingesetzt. Es dürfen vorerst auch keine neuen Wagen des Typs auf die Straße.

„Jeder Bürger und Kleinunternehmer muss Recht und Gesetz achten“, sagte Resch laut Mitteilung zum Bußgeld-Antrag. „Wird er bei einem Park- oder Verkehrsverstoß ertappt, drohen ihm der Schwere seines Vergehens nach entsprechende Bußgelder. Dies muss zukünftig auch für Automobilkonzerne gelten, die im Dieselabgasskandal in Deutschland bisher von jeglichen Strafen verschont wurden.“

Die Umwelthilfe ist im Diesel-Skandal bekannt für zahlreiche Klagen gegen Autobauer wegen überhöhter Abgaswerte sowie zu Fahrverboten in Städten.

Die zehn wichtigsten Fakten zum Dieselskandal sehen Sie im Video: