Für 19 Millionen Euro hat die Polizei ihr Präsidium modernisiert und erweitert. Das neue Führungs- und Lagezentrum nimmt jetzt alle Notrufe entgegen. Was nun mit dem Gebäude in Waiblingen geschehen soll, lesen Sie hier.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Waiblingen/Aalen - Als „Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit des Polizeipräsidiums Aalen“ preist der Innenminister Thomas Strobl (CDU) einen Erweiterungsbau, den die Polizei jetzt in Betrieb genommen hat. „Mit diesem Erweiterungsbau und der darin integrierten Spitzentechnologie und -ausstattung sind wir für die künftigen Aufgaben bestens gerüstet“, so der Minister in einer Mitteilung. Und auch der Aalener Polizeipräsident Reiner Möller ist voll des Lobes: Das neue Führungs- und Lagezentrum (FLZ) sei „eines der modernsten im Land“.

 

In dem Neubau – zusammen mit dem Umbau des bisherigen Präsidiumsgebäudes kostet er 18 Millionen Euro – sollen künftig alle Notrufe aus dem Rems-Murr-, dem Ostalb- und dem Kreis Schwäbisch Hall entgegengenommen werden. Rund 150 000 Einsätze pro Jahr werden von dort aus koordiniert. Stromversorgung und Kommunikationskanäle sind mehrfach ausgeführt, sodass ein Ausfall kompensiert werden kann. Das FLZ bietet einen Einsatzführungsraum samt Medienwand sowie Räume für Verhandlungsgruppen oder Spezialeinheiten, um besondere Einsätze bewältigen zu können.

Auch in Waiblingen wurden und werden Millionen investiert

Der Umzug des FLZ nach Aalen wurde mit der Polizeireform 2014 beschlossen, er war lange umstritten. Immerhin war erst im Jahr 2011 für knapp zehn Millionen Euro ein damals topmodernes FLZ in Waiblingen eingeweiht worden. „Aber auch am Standort Waiblingen wurden in den letzten Jahren mehrere Millionen Euro investiert“, so der Polizeipräsident Reiner Möller im Gespräch mit unserer Zeitung.

Das Gebäude in Waiblingen, das bisher das FLZ beherbergt hat, soll nun ertüchtigt werden und dann der Kriminalpolizeidirektion dienen, die nach wie vor in Waiblingen bleibt. Nach der Einrichtung eines hochmodernen Labors für Kriminaltechnik im Februar des vergangenen Jahres litt die Kripo unter Platznot – dies soll sich ändern, voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres. „Wir brauchen die Flächen zum Beispiel für unsere Ermittlungsgruppen Kinderpornografie und Wohnungseinbruch“, erklärt Möller.

Die Polizei baut weiter

Auch in Aalen ist mit dem Bauen noch nicht Schluss: Bald soll der Neubau mit einer Fotovoltaik-Anlage ausgerüstet werden, die pro Jahr rund 50 000 Kilowattstunden Strom liefert. Und der Umbau des bisherigen Präsidiumsgebäudes wird wohl noch bis Mitte 2022 andauern.