Aktuell befinden sich auf der Liste des Unesco-Welterbes 46 Stätten in Deutschland. Ob weitere dazukommen, entscheidet sich vom 16. bis zum 31. Juli. Dann tagt das zuständige Unesco-Komitee.

Stuttgart - Ob Baudenkmäler, Stadtensembles, Industrieanlagen oder Naturlandschaften: Aktuell befinden sich auf der Liste des Unesco-Welterbes 1.121 Stätten in 167 Ländern, davon 46 in Deutschland. Dazu zählen das Kloster Lorsch, die Fossilienfundstätte Grube Messel, Abschnitte des Oberen Rheintals, die Berliner Museumsinsel und das Wattenmeer. In Stuttgart haben es die zwei Häuser von Architekt Le Corbusier in der Weißenhofsiedlung 2016 geschafft, in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen zu werden.

 

Vor sieben Jahren nahm die bundesweite Kultusministerkonferenz die Mathildenhöhe in Darmstadt auf die Vorschlagsliste Deutschlands für das Weltkulturerbe auf. Außerdem schickte sie die deutschen Kurstädte Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen mit europäischen Bädern des 19. Jahrhunderts ins Rennen. Seit 2020 sind die Städte Speyer, Worms und Mainz mit ihrem außergewöhnlichen jüdischen Erbe für die Aufnahme in die Welterbeliste nominiert, die sogenannten SchUM-Städte.

SchUM steht für Speyer, Worms und Mainz

Die drei Gemeinden schlossen sich um 1200 zusammen und prägten Kultur, Glaube, Rechtsprechung, Architektur und Gemeindeleben des west- und mitteleuropäischen Judentums. Heute erinnern Teile mittelalterlicher Synagogen, Ritualbäder, Gemeindehäuser und Grabsteine an die Blütezeit dieses „Jerusalems am Rhein“. Das Wort SchUM ist ein Akronym aus den hebräischen Anfangsbuchstaben der mittelalterlichen, auf die lateinische Sprache zurückgehenden Namen der drei Städte.

Auch an den Anträgen zu „Grenzen des Römischen Reiches“, Donaulimes und Niedergermanischer Limes, ist Deutschland beteiligt. Das zuständige Unesco-Komitee entscheidet auf seiner Sitzung vom 16. bis 31. Juli über die Aufnahme neuer Stätten ins Welterbe.