Beim Stuttgarter Weltweihnachtscircus stürzt in einer Vormittagsvorstellung ein Seiltänzer aus Kolumbien ab, als er mit dem Rad auf neun Metern Höhe fährt. Das Luftkissen auf dem Manegenboden verhindert Schlimmeres.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Ein Schreckmoment auf dem Wasen: Beim Auftritt von The Gerlings aus Kolumbien ist ein Artist vor den Augen des Publikums vom Seil gefallen, auf dem er gerade auf neun Metern Höhe mit dem Rad fuhr. Der Mann stürzte und landete auf dem großen Sicherheitskissen auf dem Manegenboden, weshalb das Schlimmste verhindert werden konnte. Doch dann flog das Fahrrad auf ihn, weshalb er sich schwer verletzte.

 

Der Ersatzmann fliegt aus Kolumbien ein

Wie Zirkuschef Henk van der Meijden am Freitag unserer Zeitung mitteilt, ist der Hochseiltänzer in ein Krankenhaus gebracht und sogleich operiert worden. Den Umständen entsprechend gehe es ihm gut. Doch leider werde er für zwei oder drei Monate nicht arbeiten können, teilt der holländische Impresario mit. The Gerlings führen in Stuttgart unter anderem die Sieben-Mann/Frau-Pyramide auf dem Trapez vor, die in den nächsten Vorstellungen beim Weltweihnachtscircus auf sechs Personen reduziert werden muss. Doch die Truppe verfüge über einen Ersatzmann, der in Kürze aus Kolumbinen nach Stuttgart fliegen werde, so van der Meijden, weshalb The Gerlings die Nummer wieder vollständig aufführen können.

Bei dem Absturz sind Erinnerungen an ein Unfall wach geworden, der sich vor drei Jahren ebenfalls im Stuttgarter Weltweihnachtscircus ereignet hat. Auch damals war ein Artist aus Kolumbien mit einem Fahrrad betroffen – nämlich von der Werner Guerrero Gruppe, also von einer anderen Formation. 2019 ist die gesamte Truppe mit ihren Rädern bei der Generalprobe ins Schwanken geraten, worauf drei der sieben Artisten auf die Luftkissen des Manegenbodens fielen. Zwei Kolumbianer hatten sich damals leicht verletzt. Auch wenn der Nervenkitzel im Programm durchaus gewollt ist, steht für Henk van der Meijden die Sicherheit der Artisten „ganz klar an erster Stelle“. Die Luftkissen würden laufend verbessert.

Unfall auch im Freiburg Weihnachtscircus Circolo

Wie ebenfalls am Freitag bekannt geworden ist, hat sich auch im Freiburger „Weihnachtscircus Circolo“ ein Unfall ereignet. Dort ist ein Hochseilartist aus fünf Metern in die Tiefe gestürzt, als er einen Purzelbaum durch eine brennende Feuerschale machen wollte, und hat sich mehrere Knochen gebrochen. Der Unfall sei aber glimpflicher abgelaufen, als zunächst befürchtet, teilten die Veranstalter in Freiburg mit.

Nach der langen Corona-Pause ist der Andrang auf die Karten im Stuttgarter Weltweihnachtscircus sehr groß. Die Auslastung beträgt an manchen Tagen über 90 Prozent. Gespielt wird auf dem Cannstatter Wasen noch bis zum 8. Januar.