Die Zahl der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle in Stuttgart-West war 2020 im Vergleich zu den beiden Vorjahren rückläufig.

S-West - Insgesamt 1801 Unfälle weist die Polizeistatistik fürs vergangene Jahr im Westen auf. In der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirates stellte Stefan Hartmaier, der seit März dieses Jahres neuer Leiter des Polizeireviers 3 Gutenbergstraße ist, die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2020 im Stadtbezirk Stuttgart-West vor. Im Jahr 2019 hatten die örtlichen Polizeibeamten noch 1963 Unfälle im Stadtbezirk aufgenommen. Im Jahr zuvor (2018) waren es sogar 2041 gewesen. Eingang in die Statistik fanden dabei auch Kleinstunfälle.

 

17 Menschen wurden schwer, 108 Verkehrsteilnehmer leicht verletzt

Bei 111 Unfällen wurden im vergangenen Jahr Menschen verletzt. Insgesamt gab es 17 Schwerverletzte. 108 Verkehrsteilnehmer wurden leicht verletzt. Die Zahl der Unfallopfer im Stuttgarter Westen ist damit im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig – sowohl was die Leicht- wie die Schwerverletzten angeht. Allerdings gab es im vergangenen Jahr zwei Verkehrstote im Stadtbezirk zu beklagen.

In dem einen Fall überquerte eine 17-Jährige vor einem an der Haltestelle haltenden SSB-Bus rennend die Hegelstraße. Die junge Fußgängerin wurde bei dieser Aktion von einem Pick Up, der in diesem Moment den stehenden Bus überholte, frontal erfasst und starb an den Folgen ihrer Verletzungen. Im anderen Fall verunglückte ein 58-jähriger Rollerfahrer, der am 30. Juli frühmorgens um 3.40 Uhr auf der Geißeichstraße in Richtung Rotenwaldstraße unterwegs war, ebenfalls tödlich. Vermutlich kam er auf Höhe des Waldweges Gallenklinge von der Fahrbahn ab, kollidierte mit einem Lichtmast und überschlug sich anschließend wegen einer Absenkung des Bodens.

Bei den Unfallfluchten ist 2020 ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. 461 dieser Straftaten wurden laut Hartmaier binnen des vergangenen Jahres im Stadtbezirk West aufgenommen. Das sind 12 Unfallfluchten mehr als im Vorjahr. Die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss (12) liegt dagegen etwas unter dem Niveau des Vorjahres (16).

35 Fahrradfahrer sind an Unfällen beteiligt gewesen

Dass sich das coronabedingt geringere Verkehrsaufkommen günstig auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Fahrradfahrer ausgewirkt hat, lässt sich aus der aktuellen Polizeistatistik für den Stuttgarter Westen allerdings nicht ableiten. So sind 35 Fahrradfahrer vergangenes Jahr an Unfällen beteiligt gewesen, das war fast ein Drittel mehr als 2019. Auch bei Kindern lag die Beteiligung mit sechs Fällen höher als in den Vorjahren. Die höchste Beteiligungsquote am Unfallgeschehen hatte allerdings mit 90 Fällen die Gruppe der Senioren, die allerdings auch demografisch einen großen Anteil ausmacht.

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Details zu den Unfällen mit Kindern könne er aus der Statistik nicht ableiten, sagte Hartmaier auf Nachfrage aus den Reihen der Bezirksbeiräte. Zudem betonte der Revierleiter Gutenbergstraße, dass die Senioren neben den Kindern zu den besonders gefährdeten Gruppen im städtischen Straßenverkehr gehören. Auch die Unfallschwerpunkte im Stuttgarter Westen benannte Hartmaier: Besonders häufig krachte es 2020 im Bereich Rotenwaldstraße und Geißeichstraße. Acht Unfälle wurden dort aufgenommen. Gleich danach folgt die Kreuzung Schloss-/Silberburgstraße und die Ecke Rotebühl-/Silberburgstraße nahe dem Feuersee.