Eine schwere Gasexplosion auf einem Firmengelände hat am Samstagmorgen das rheinland-pfälzische Harthausen erschüttert. Spezialkräfte verhindern weitere Explosionen. Drei Feuerwehrleute werden schwer verletzt.

Harthausen - Der Knall war selbst im 30 Kilometer entfernten Ludwigshafen noch zu hören: Eine schwere Gasexplosion auf einem Firmengelände hat am frühen Samstag das rheinland-pfälzische Harthausen erschüttert. Der Ort mit seinen rund 3000 Bewohnern musste zeitweise vollständig evakuiert werden; noch am Sonntag waren Spezialkräfte im Einsatz, um weitere Explosionen zu verhindern. 16 Feuerwehrleute zogen sich teils schwere Verletzungen zu. 13 von ihnen wurden auch am Sonntag noch im Krankenhaus behandelt, drei mussten auf der Intensivstation betreut werden.

 

Auf dem Hof einer Gasfirma war am Samstag mindestens ein Lastwagen in Brand geraten. Kurz nach dem Eintreffen der Feuerwehr explodierte ein Gastank. Die Druckwelle war so stark, dass zwei Gastanks mehrere hundert Meter weit flogen. Einer davon landete auf einem Acker, der andere in einem Firmengebäude direkt neben einem Wohnhaus.

Die Dorfbewohner durften am Sonntag zurück

Die evakuierten Bewohner kamen bei Freunden und Bekannten sowie in einer Turnhalle im Nachbarort unter. Sie durften am frühen Sonntagnachmittag in ihre Wohnungen zurückkehren. Mindestens ein Dutzend Gebäude in dem Ort wurden infolge der Druckwelle beschädigt. Nach Schätzung der Polizei geht der Schaden in die Millionen. Wie es zu dem Brand kommen konnte, war zunächst unklar. Brandstiftung schlossen die Ermittler nicht aus. Am Sonntag konnten die Ermittler erstmals den Brandort betreten. Es werde aber vermutlich schwierig werden, verwertbare kriminaltechnische Spuren zu finden, sagte ein Polizeisprecher.

„Bei allem Unglück hat Harthausen noch Glück gehabt“, sagte Landrat Clemens Körner. Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) machte sich am Sonntagnachmittag selbst ein Bild von der Lage in Harthausen. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten, wir beten für sie“, sagte Dreyer. Sie lobte den „übermenschlichen Einsatz“ der Einsatzkräfte und dankte den rund 450 Helfern.