25 Euro sollen manche der Stellplätze rund um den Campus der Universität bald im Monat kosten. Die Studierendenvertretung zeigt sich von dieser Änderung wenig begeistert.

Vaihingen - Im Oktober 2017 haben sich Uni, Land und Stadt auf einen Masterplan und ein Mobilitätskonzept verständigt. Eines der Vorhaben soll nun in die Tat umgesetzt werden. Das Land hat entschieden, dass das Parken auf landeseigenen Stellplätzen künftig kostenpflichtig werden soll. Dazu zählen rund 2000 Parkplätze rund um den Campus in Vaihingen. „Nicht betroffen sind die Plätze an öffentlichen Straßen, die nicht im Eigentum des Landes sind“, sagt Gebhard Hruby, Geschäftsführer der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW). Die Parkplätze werden an die landeseigene Parkraumgesellschaft übergeben, die damit in Zukunft für die Bewirtschaftung der Parkplätze zuständig ist.

 

Die Parkplätze werden teils mit Schranken versehen

Bisher kann Hruby noch nicht sagen, welche Parkplätze von dieser Änderung genau betroffen sind. „Platzscharf kann das erst gesagt werden, wenn die bekannten Plätze im Rahmen der Vorbereitung der Bewirtschaftung aufgenommen und überprüft werden.“ Auch das Konzept liegt bisher nur in Grundzügen vor. Fest steht aber, dass Parkplätze teilweise mit Schranken versehen werden sollen. In den abgeschrankten Bereichen wolle man dann vor allem Dauerparker unterbringen, um ihnen einen Stellplatz gewährleisten zu können. Dass Dauerparker immer einen Parkplatz finden, könne man dadurch sicherstellen, dass nur so viele Dauerparkverträge geschlossen werden, wie es die Kapazität zulasse. Ein Dauerparkausweis wird in Zukunft 25 Euro im Monat kosten. Nicht nur Dauerparker werden rund um den Campus einen Stellplatz finden. Für Besucher und Tagesparker werde es auch in Zukunft möglich sein, ihr Fahrzeug an der Universität abzustellen.

„Wenn der bisher kostenlos zur Verfügung gestellte Parkraum des Landes entgeltpflichtig wird, werden Fehlanreize für eine gesundheitsschädlich motorisierte Individualmobilität verringert und vermieden“, begründet Hruby das Konzept. Er geht davon aus, „dass ein erheblicher Teil der Beschäftigten und Studierenden ihr Mobilitätsverhalten neu überdenken und deutlich weniger Beschäftigte und Studierende als bisher mit dem Pkw anreisen werden“.

Maßnahme soll nur ein Baustein von vielen sein

Fritz Otlinghaus von der Studierendenvertretung der Universität Stuttgart denkt nicht, dass diese Gebühr die Studierenden davon abschreckt, ins Auto zu steigen. „Ich vermute, dass alle diese Gebühr zahlen werden, die mit dem Auto kommen. Für die ist es meist günstiger und schneller, mit dem Auto zu fahren, als den VVS zu nutzen. Da werden 25 Euro nichts daran ändern.“ Die Maßnahme sei nicht zielführend, um die Studierenden dazu zu bewegen, andere Verkehrsmittel zu nutzen: „Was sinnvoller gewesen wäre, wäre die VVS-Tickets mehr zu unterstützten. Das kostet aber Geld, anstatt welches einzubringen.“

Hans-Herwig Geyer, der Pressesprecher der Universität Stuttgart, sagt, dass diese Maßnahme nur ein Baustein von vielen sei. Man müsse immer das Gesamtpaket in den Blick nehmen. „Darin geht es vor allem um Nachhaltigkeit“, sagt er. Geyer spricht sich dafür aus, dass man das Konzept, indem man alle Mitwirkenden miteinbezieht, zukunftsträchtig weiterentwickelt. Wichtig sei dabei vor allem eines: dass es gerade im Hinblick auf die Studierenden weiterhin sozial verträglich sei.

Anwohner fürchten Fremdparker im Wohngebiet

Die Befürchtung liegt nahe, dass der ein oder andere sich einen Parkplatz in einem anliegenden Wohngebiet sucht, um den Parkgebühren aus dem Weg zu gehen. Das könne man laut Hruby auch nicht vermeiden: „Sollte die Ausweichbewegung zu Problemen in den Wohngebieten führen, wird die Stadt nicht umhinkommen, Anwohnerparkausweise auszugeben.“

Sobald das Konzept ausgereift ist, soll mit den Elektroarbeiten begonnen, die Fundamente für Schranken errichtet sowie die Schranken und Kassen installiert werden. Danach werden die Parkplätze kostenpflichtig. Dieses Jahr wird das aber nach den Worten von Gebhard Hruby nicht mehr passieren.