Unirektor Wolfram Ressel spricht von einer bundesweit einmaligen Sache. Der Autobauer will die Finanzierung für zehn Jahre übernehmen. Auslöser des Engagements ist die Arbeit des Stuttgarter Historikers Wolfram Pyta.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Die Universität Stuttgart bekommt eine Professur am historischen Institut, die sich der Unternehmensgeschichte widmet. Porsche übernimmt die Finanzierung für die nächsten zehn Jahre. „Das ist einmalig in Deutschland“, sagte Rektor Wolfram Ressel am Dienstag bei einem Symposium zur Unternehmensgeschichte an der Universität Stuttgart. Die Hochschule wolle die Finanzierung auch nach zehn Jahren weiterführen, ergänzte Ressel. Die Professur sei auf Dauer angelegt. Es ist an einen interdisziplinären Ansatz gedacht. Porsche will einen niedrigen sechsstelligen Betrag pro Jahr zur Verfügung stellen, sagte Achim Stejskal, Leiter des Porsche-Museums. Auslöser für die Zusammenarbeit war Wolfram Pyta, Leiter der Abteilung für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Stuttgart. Er hat sich mit den Anfängen der Firma Porsche und deren Gründer Ferdinand Porsche in den Jahren 1931 bis 1951 befasst und kürzlich dazu ein Buch unter dem Titel „Porsche. Vom Konstruktionsbüro zur Weltmarke“ herausgegeben. Dafür erhielt er Zugang zu sämtlichen Archiven. Laut Stejskal will die Forschungen Pytas, die Ferdinand Porsche als politische Unternehmer sehen, nun aktiv aufgreifen. „Der Umgang mit der eigenen Geschichte ist Verpflichtung. Das wollen wir anderen Unternehmen mit der Professur ermöglichen“, sagt der Leiter des Porsche-Museum.